Frage an Kerstin Griese bezüglich Soziale Sicherung

Kerstin Griese MdB
Kerstin Griese
SPD
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Frage von Gertrud B. •

Frage an Kerstin Griese von Gertrud B. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Griese,

Meine Frage an Sie,

Wie kommen Sie darauf, das die Kinderarmut in Verbindung mit den damaligen Erziehungsgeld sich ausbreitete?

Haben Sie mal darüber nachgedacht,das die Kinderarmut besonders in der Zeit von Hartz IV und seit die Menschen sich mit Niedriglohnjobs ab kämpfen müssen sich erhöht hat?

Können Sie wirklich mit ruhigen Gewissen bestätigen, dass das gesamte Steuerpaket, eingeschlossen die Gesundheitsreform den nicht vermögenden Bürgern aus der Armut hilft?

Läge es nicht im Sinne der Menschlichkeit und Glaubwürdigkeit Kinder aus ärmeren Schichten zu unterstützen, das Sie Hilfen für Schulmaterial, bildende Veranstaltungen und vor allem Bekleidungszuschüsse erhalten?

Ist ihnen bekannt, das Hartz IV nicht mal den Bedarf für gesunde Ernährung deckt.?
(Wir Erwachsenen können notfalls zurückstecken, aber Kinder sind im ständigen Wachstum und das kann man nicht pauschalieren.)

Wie rechnet sich Weihnachten für Kinder die in Armut leben?

Haben Sie schon mal hinter die wahren Kulissen armer Kinder in Deutschland geschaut?

Wenn ja, was sehen Sie?

Oder wo sehen Sie Handlungsbedarf, der für Kinder das Leben erträglicher macht?

Welche Vorschläge werden Sie im Sinne für Familie,Gesundheit und gegen Kinderarmut in Deutschland für das Wahljahr 2009 konkret heraus erarbeiten?

Wie sieht Ihr Konzept aus?

Auf eine Antwort von Ihnen würde ich mich freuen
mit freundl. Gruß
Gertrud Boußeljot

Kerstin Griese MdB
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Fau Boußeljot,

vielen Dank für Ihr Schreiben. Sie sprechen darin viele Dinge an, die mir „unter den Nägeln brennen“. Das Zurückdrängen des skandalös hohen Armutsrisikos von Kindern – zu dem gleichermaßen Bildungsarmut, fehlende Sprachkenntnisse, Fehlernährung und Bewegungsmangel gehören – muss zentrale Aufgabe von Politik sein. Dabei ist es am wichtigsten, die Eltern der Kinder in Erwerbsarbeit zu bringen, weil nur so das Armutsrisiko nachhaltig begrenzt werden kann.

Das bis zu zwei Jahre gezahlte Erziehungsgeld war deswegen ein Fehler: Es war ein Anreiz, lange aus dem Job auszusteigen – was die anschließenden Chancen für einen Widereinstieg in das Berufsleben erheblich einschränkte. Insbesondere die Kinder von Alleinerziehenden waren die Leidtragenden. Deswegen ist es richtig, dass wir den Ausbau der Kinderkrippen und das Elterngeld gleichzeitig auf den Weg gebracht haben.

Ihre Forderung nach mehr direkten finanziellen Zuwendungen, zum Beispiel für Bildung, unterstütze ich uneingeschränkt. Denn das sind Mittel, die den Kindern unmittelbar zu Gute kommen. Deswegen freue ich mich, dass es ab dem nächsten Jahr ein 100-Euro-Schulbedarfspaket zum Schuljahresbeginn gibt. Mein Ziel ist es, dass darüber hinaus jedem Kind eine gesunde Mahlzeit in den Kindertageseinrichtungen und den Schulen garantieren wird.

Ich beschäftige mich sehr viel mit dem Thema Kinderarmut. Ich möchte Sie gerne auf den Aufsatz „Gute Chancen für alle Kinder“ aufmerksam machen, der in diesem Jahr im Debattenmagazin Berliner Republik erschienen ist: http://kerstin-griese.de/gutechancenfuerallekinder.htm

Die SPD hat einen „Aktionsplan für gleiche Lebenschancen“ vorgelegt, den für sehr gut halte. Sie finden den Plan im Internet: http://www.spd.de/menu/1749983/

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Griese

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