Frage an Klaus Ernst bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Klaus Ernst
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Frage von randy s. •

Frage an Klaus Ernst von randy s. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Ernst,

die regierenden Politiker in unserem Land schimpfen immer auf die totalitären didaktorischen Strukturen in anderen Ländern. Dabei gibt es auch in Deutschland immer mehr Überwachung. Angesichts der aktuellen Finanzkrise und dem zunehmenden Lobbyismus müsste doch nicht der kleine deutsche Michel auf öffentlichen Plätzen bzw. am Arbeitsplatz, sondern eher so mancher Bankenvorstand oder Börsenspekulant überwacht werden.

So nach dem Motto: „dieser Banker/diese Firmenübernahme bzw. diese Finanztransaktion wird zu Ihrer Sicherheit videoüberwacht" ;-)

Wer sich heutzutage eine politische Talkshow im Fernsehen anschaut, bekommt auch immer mehr das Gefühl, dass es nicht um die Sache, sondern nur darum geht, der gegnerischen Seite eins auszuwischen. Dabei sitzen wir doch alle im selben Boot - ein bisschen mehr Miteinander wäre da angesichts der aktuellen Zustände im In- und Ausland angebracht.

Was kann die Politik aktuell tun, um der allgemeinen Politikverdrossenheit entgegenzuwirken? Was kann Ihrer Meinung nach der einzelne Bürger tun, um das zunehmende Misstrauen in die Politik bzw. bezüglich der Globalisierung abzubauen?

Wer sich heute in der Bevölkerung umhört, der bekommt vor allem von älteren Menschen die Antwort: "zum Glück bin ich jetzt schon alt und hab es hinter mir. Ich muss mich nicht mehr so abstrampeln wie die Jugend von heute, die nur noch mit Erfolgs- und Leistungsdruck konfrontiert und von der rasanten technischen Entwicklung überrollt wird".

Was sollten Ihrer Meinung nach die Politiker tun, um das Misstrauen in die eigenen Bürger abzubauen bzw. den Globalisierungs- und Lobbyismusdruck standzuhalten? Was kann die Politik auch tun, um der jungen Generation die Zukunftsängste zu nehmen? Könnte dabei das Mindesteinkommen nicht auch helfen?

Viele Grüße

Andreas Scholz

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BSW

Sehr geehrter Herr Scholz,

vielen Dank für Ihre E-Mail. Herr Ernst hat mich gebeten Ihnen zu antworten.

Ihre Frage, was die Politik aktuell tun kann, um der allgemeinen Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, ist durchaus berechtigt. Schließlich wirken die derzeitigen Debatten, über die sogenannten Nebenverdienste einiger Kollegen und über Plagiate von Doktorarbeiten, nicht gerade als vertrauensbildende Maßnahmen. Um der aktuellen Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, wäre es also bereits hilfreich, wenn sich alle Abgeordneten auf ihr Kerngeschäft, das heißt auf das politische Tagesgeschäft konzentrieren.

Klaus Ernst ist überzeugt, dass die Politik wieder im Interesse der Mehrheit gemacht werden muss und nicht nur im Interesse einiger Banken und Konzerne. Als überzeugter Gewerkschafter und Mitglied der Partei DIE LINKE liegen ihm insbesondere die Anliegen der Beschäftigten am Herzen. Er setzt sich beispielsweise seit Jahren für einen Mindestlohn von zehn Euro pro Stunde ein. Darüber hinaus kämpft er im Bundestag gegen jede gesetzliche Lockerung des Kündigungsschutzes. Denn nur ein vernünftiger Lohn für gute und sichere Arbeit ist die Grundlage für eine planungssichere Zukunft und schützt zuverlässig vor Altersarmut.

Ich hoffe Ihnen mit dieser Antwort weiter geholfen zu haben.

Mit freundlichem Gruß

i.A. Björn Resener

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
MdB-Büro Klaus Ernst

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