Frage an Klaus Ernst bezüglich Soziale Sicherung

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Klaus Ernst
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Frage von Franz L. •

Frage an Klaus Ernst von Franz L. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Ernst.

Für eine solidarische und sichere Rente
Beschluss des Parteivorstandes vom 5. Juli 2008,

ein Auszug
Die GRV muss wieder zum Zentrum der Alterssicherungspolitik werden. Es muss der Grundsatz gelten, dass die Rente den erreichten Lebensstandard im Alter absichert.

Dieser Grundsatz besteht in der gesetzlichen Rente bis zur Bemessungsgrenze auch heute noch.
Hat ein Arbeitsnehmer den Durchschnittverdienst aller Pflichtversicherten von zur Zeit 30.084,00 EUR Jahresverdient ereicht und das 45 Jahre lang, bekommt er bei 45 Punkte mal 26,56 EUR eine Rente von 1.195,20 EUR Brutto, dass sind etwa 1.075,00 EUR Netto monatlich. Das durchschnittliche Arbeitsein-kommen eines aleinstehenden Erwerbstätigen liegt heute bei etwa 1.000,00 EUR Netto im Monat.

Zu meiner Frage:
Es gibt immer weniger Vollerwerbsarbeitsplätze bei immer weniger Lohn. Der Durchschnittsverdienst aller Pflichtversicherte steigt aber von Jahr zu Jahr an. Wann wird der Durchschnitt-verdienst der Versicherten von Jahr zu Jahr weniger?

Mit freuntlichen Grüßen

Franz Lüer

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Sher geehrter Herr Lüer,

vielen Dank für Ihre Frage, die in der Tat den Kern der Rentenpolitik der LINKEN berührt. Für DIE LINKE gehören Gute Arbeit, Gute Löhne und Gute Renten zusammen. Was heißt das? Wir sagen Ja zum solidarischen Umlageprinzip in der Gesetzlichen Rentenversicherung, nach dem die aktiven Beschäftigten mit ihren lohnbezogenen Beiträgen die Renten der Senior/innen bezahlen. Dadurch können die Rentnerinnen und Rentner am Wohlstandszuwachs der Gesellschaft teilhaben. Das setzt aber voraus, dass die Beschäftigten auch durch Lohnsteigerungen am Produktivitätszuwachs teilhaben. Es setzt außerdem voraus, dass die Arbeit gerecht auf viele Schultern verteilt wird, damit sich nicht Schlangen vor den Arbeitsämtern bilden, während diejenigen, die Arbeit haben, unter Stress und Überstunden ächzen. Wir sagen deshalb: Wer gute Renten will, muss auch für gute Arbeit kämpfen. Die Rutschbahn der Löhne muss gestoppt werden. Wenn die Lohnquote heute noch auf dem Stand des Jahres 2000 wäre, gäbe es in den Rentenkassen mehr als 20 Milliarden Euro jährlich zusätzlich zu verteilen. Wir fordern deshalb einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,71 Euro, perspektivisch von 10 Euro pro Stunde. Wir wollen mehr Mitbestimmung der Belegschaften. Wir fordern einen besseren Schutz gegen Kündigungen und Lohnsenkungen, damit Beschäftigte und Gewerkschaften weniger erpressbar sind. Der Antistreikparagraf muss fallen. Außerdem kämpfen wir für mehr Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, damit die Leute länger fit bleiben und für eine kollektive Verkürzung der Arbeitszeit, damit die Arbeit auf mehr Schultern verteilt wird. Durch diese Maßnahmen würden die Löhne und damit auch die Renten steigen. Wenn Sie sich für die Rentenpolitik der LINKEN weiterhin interessieren, dann empfehle ich Ihnen einen Besuch auf den Seiten der Rentenkampagne der Partei DIE LINKE unter www.die-rente-die-linke.de.

Freundliche Grüße
Klaus Ernst MdB

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