Frage an Kristina Vogt von Udo E. bezüglich Finanzen
Guten Tag,
Die Linke fordert die Erhöhung des Spitzensteuersatzes.
Fordert Die Linke auch eine Erhöhung der Kapitalertragssteuer?
Als Einkommenzahler versteuert man bereits ab einen Durchschnittseinkommen sein Einkommen aus produktiver Arbeit deutlich höher als ein vergleichbares Einkommen aus Kapitalertrag.
Ein Beispiel:
Facharbeiter mit einem zu versteuernden Einkommen von 22.000€ zahlt für zusätzliche 100€ 28% Einkommensteuer. Würde er diese 100 Euro als Kapitalertrag bekommen, würde er nur 25% Kapitalertragssteuer zahlen.
Bei 46.000€ zu versteuerndem Einkommen sind es für zusätzliche 100 Euro 39% Einkommensteuer. Als Kapitalertrag würde man für diese 100¬ 14% weniger zahlen.
Wie steht Die Linke zu dieser Ungerechtigkeit im Steuerrecht?
Die Kapitalertragssteuer muss m. E. die Höhe des Höchstsatzes der Einkommensteuer betragen. Über die Lohnsteuererklärung kann ggf. der Kapitalertrag zum induviduellen Einkommensteuersatz versteuert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Udo, der Wähler
Sehr geehrter Herr Endrigkeit,
Sie haben mit Ihrem Rechenbeispiel völlig recht. Die Besteuerung von Zinseinnahmen mit einheitlich 25% bedeutet für reiche Personen eine deutlich geringere Steuerlast als für eine Person, die ihre Einnahmen erarbeiten muss. DIE LINKE setzt sich in ihrem Steuerkonzept - hier nachzulesen:
http://die-linke.de/fileadmin/download/misc/20110129_Beschluss_Steuerkonzept.pdf
- für eine Abschaffung der "Abgeltungssteuer"-Regelung ein. Unserer Ansicht nach sollen Kapitalerträge vollständig erfasst und progressiv besteuert werden. Dabei soll auch der "Sparer-Freibetrag" wieder eingeführt werden, um kleine Zinseinkünfte von der Steuerpflicht zu entlasten.
Es sollen also, wenn es nach uns geht, die Kapitalerträge genau wie andere EInnahmen zum jeweiligen Einkommensteuersatz veranlagt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Kristina Vogt