„Die Mehrstaatigkeit ist kein Wert an sich“: wann werden Sie die neue Haltung der FDP Ihren Wählern verbindlich kommunizieren und Parteiprogramm ändern?
sehr geehrte Frau Teuteberg bzw. sehr geehrtes Team Teuteberg, vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage zum Thema Mehrstaatigkeit. Im FDP Programm steht noch aktuell, dass die Mehrstaatigkeit ermöglicht werden soll. Wann wird Ihr Programm den tatsächlichen Ansichten der Abgeordneten angepasst und Ihren Wählern verbindlich kommuniziert? Bzw. gibt es weitere Teile des FDP-Programms, die Frau Teuteberg nicht teilt? Danke.
Sehr geehrte Frau S.,
auch im Wahlprogramm der Freien Demokraten heißt es "Ab der Enkelgeneration der Ersteingebürgerten sollten sich Menschen dann für eine Staatsangehörigkeit entscheiden müssen". Begründete Ausnahmen gibt es schon heute und sind auch dann vorgesehen. Des Weiteren ist die Rede davon, "grundsätzlich auch die Mehrstaatigkeit zu(zu)lassen". Das ist etwas anderes als sie ohne Sachgrund und pauschal über viele Generationen hinweg zum Regelfall werden zu lassen. Dass Mehrstaatigkeit ein Wert an sich sei, der gar generell erstrebenswert wäre, steht gerade nicht im Programm der FDP.
Schon heute behalten übrigens rund 60 Prozent der Menschen, die eingebürgert werden, ihren ursprünglichen Pass. Zur Wahrheit gehört auch, dass in klassischen Einwanderungsländern wie Kanada und Australien Menschen schon innerhalb kürzester Zeit, nach wenigen Generationen nicht mehr Mexikaner, nicht mehr Briten, nicht mehr Inder sind, sondern ausschließlich Australier und Kanadier.
Sie mögen eine andere Position zum Thema haben und das ist legitim. Redlich mit den Positionen anderer umzugehen und sie nicht entgegen dem Wortlaut zu instrumentalisieren ist allerdings auch eine Frage des respektvollen Umgangs.
Freundliche Grüße
Team Teuteberg
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