Frage an Mareike Engels bezüglich Verbraucherschutz

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Mareike Engels
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Frage von Sören S. •

Frage an Mareike Engels von Sören S. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Engels,

Anlässlich der kommenden Wahl würde ich gerne Ihre Position zu einer regulierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken erfahren. Außerdem frage ich Sie, wie Sie zu der aktuellen Debatte um die Bezahlung von Cannabis für Schwerkranke durch die Krankenkassen stehen?

MfG,

S. S.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber S. S.,

Ich sehe in der Legalisierung von Cannabis - nichts anderes bedeutet die kontrollierte Abgabe - große Vorteile. Wir können den Schwarzmarkt auf der Straße eindämmen und die Gefahren, die daraus entstehen. Der gelegentliche Konsum von Cannabis ist v.a. dann gefährlich, wenn die Ware gestreckt wurde. Bleivergiftungen u.ä. sind die Folge. Verbraucher- und Gesundheitsschutz sind also bei einer kontrollierten Abgabe viel besser zu gewährleisten. Zeitgleich kann viel besser Beratung - gerade bei problematischem Konsum - statt finden. Der Jugendschutz lässt sich auch genauer einhalten, Dealer_innen fragen nämlich nicht nach dem Alter, Apotheken oder andere Abgabestellen wären dazu aber verpflichtet. Die rechtlichen Rahmenbedingungen hierfür müssen allerdings auf Bundesebene verändert werden. Ich begrüße, dass die GRÜNEN in der Bürgerschaft ein Modellprojekt zur kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene beantragt haben. Die SPD hat diesen wider Erwarten nicht einfach abgelehnt, sondern einer Überweisung in den Gesundheitsausschuss zugestimmt. Für den Fall, dass ich gewählt werden, möchte ich mich für diesen Antrag einsetzen und gemeinsam mit den progressiven Stimmen in der SPD eine Lösung finden, die es erlaubt in einem Modellprojekt Erkenntnisse zu sammeln und damit auch die Debatte auf Bundesebene weiter voran zu bringen.

Auch ein verbesserter Zugang zu Cannabis für Schwerkranke begrüße ich sehr und ich freue mich, dass hier auf Bundesebene Bewegung in die Debatte kommt. Cannabis kann schmerzlindernd wirken und hat zeitgleich geringe Nebenwirkungen. Die Krankenkassen sollten in diesen Fällen genauso wie bei anderen Schmerzmitteln auch die Kosten übernehmen.

Ich hoffe, die Antwort ausreichend. Ich freue mich auf etwaige Nachfragen!

Viele Grüße,

Mareike Engels

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