Wie ist Ihre Haltung in Bezug auf die Impfpflicht?

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Marianne Schieder
SPD
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Frage von Irmgard H. •

Wie ist Ihre Haltung in Bezug auf die Impfpflicht?

Sehr geehrter Frau Schieder,
ich bitte Sie gegen die Impfpflicht, egal in welcher Form zu stimmen.
Als Christ sehe ich es als meine Verpflichtung das Angebot einer Impfung sehr genau abzuwägen. Ich fühle mich für mich und für meine Mitmenschen verantwortlich. Und ich habe genau abgewogen, wie ich mich und andere für mich bestmöglich schützen kann. In letzter Instanz bin ich meinem Gewissen verpflichtet. Ich habe meine Entscheidung getroffen und diese hat mein Gegenüber zu akzeptieren, genauso, wie ich die Entscheidung anderer zu akzeptieren habe. Nach meine Auffassung von Demokratie verhält es sich da genauso.
Zudem hat sich in der letzten Zeit herausgestellt, dass die Impfung weder vor Ansteckung, noch vor Weitergabe des Virus schützt. Und es werden auch in zunehmender Zahl Nebewirkungen bekannt.
Das wichtigste Argument ist aber, die körperliche Unversehrtheit.
Ich bitte Sie um eine Antwort. Danke.
Mit freundlichen Grüßen
Irmgard H.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau H.,

auch ich bin praktizierende Christin und dieses christliche Bewusstsein leitet mich bei meinen Entscheidungen, die ich als Politikerin treffe.

Gerade auch aus christlicher Nächstenliebe und der Verantwortung gegenüber alten und schwachen Menschen bin ich für eine sehr hohe Impfquote. Nachdem diese Impfquote trotz diverser Versuche nicht so hoch wie in anderen Staaten ist, bleibt als sinnvolles Instrument die Impfpflicht.

Richtig ist: Eine Impfung schützt nicht vor Infektion. Dennoch sind die Wahrscheinlichkeit der Weitergabe des Virus geringer und die Verläufe nach Infektion bei geimpften Menschen sehr viel „milder“. Dass auch in zunehmender Zahl Nebenwirkungen bekannt würden kann ich nicht bestätigen. Vielmehr werden von „interessierten Kreise“ derartige Behauptungen in die Welt gesetzt.

Ihr Argument der körperlichen Unversehrtheit ist verfassungsrechtlich durchaus diskutabel. Es geht hier aber um eine Abwägungsentscheidung, die meiner festen Überzeugung das Grundgesetz ermöglicht.

Mit freundlichen Grüßen

Marianne Schieder

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