Können Sie mir bitte erklären, warum China sich an einem unserer größten Rüstungsunternehmen - Kraus Maffei Wegmann - beteiligen konnte und was der Hintergrund ist?

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Frage von Klaus L. •

Können Sie mir bitte erklären, warum China sich an einem unserer größten Rüstungsunternehmen - Kraus Maffei Wegmann - beteiligen konnte und was der Hintergrund ist?

Sehr geehrte Frau Strack-Zimmermann,

mittlerweile wird die mangelnde strategische Weitsicht und die naive Wahrnehmung von Risiken der großen Koalition offensichtlich. Das sich China - neben Kuka (was durch die Medien bereits bekannt war) auch an KMW beteiligt hat ist allerdings (noch) nicht einer interessierten Öffentlichkeit bekannt. Mich interessiert:
- wer das geprüft hat
- wer das verantwortlich freigegeben und genehmigt hat
- und vor allem: was die Gründe waren, gerade den Chinesen den Zuschlag zu geben, wo die meisten deutschen Unternehmen Beteiligungen von Amerikanern, Franzosen, Engländern... haben und China erst auf Platz 10 auftaucht. Es handelt sich bei Kraus Maffei Wegmann um den Rüstungskonzern, der neben dem Leropard 2, der in vielen westlichen Armeen eingesetzt wird auch die Panzerhaubitze 2000 und den teuersten Schützenpanzer der Welt - den Puma entwickelt. Ich würde mich über eine ehrliche und ausführliche persönliche Rückmeldung von Ihnen freuen. Mfg K.L.

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Sehr geehrter Herr L.,

vielen Dank für Ihre Frage. Dieses Thema ist im Verteidigungsbereich sehr relevant. Allerdings wird der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann von der Familienholding Wegmann Unternehmens-Holding GmbH & Co. KG gesteuert, die ausschließlich in Besitz der Nachfahren des Gründers und Eigentümers der Wegmann & Co. ist. Ich gehe davon aus, dass Sie in Ihrer Frage die ehemalige Tochterfirma Krauss-Maffei (ohne Wegmann) meinen, die 2016 von dem chinesischen Konzern ChemChina übernommen wurde und 2018 an die Shanghaier Börse gegangen ist.

Es ist richtig, wenn Sie auf die Gefahr von chinesischen Übernahmen deutscher Weltmarktführer wie Kuka hinweisen. Es liegt im Interesse der Bundesregierung, gerade nach dem Angriff auf die Ukraine, die Sicherheit der Wirtschaft und des Landes zu gewährleisten. Aus diesem Grund werden Unternehmensübernahmen oder Einkäufe im Sicherheitsbereich immer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz überprüft. Das war auch im Fall von Krauss-Maffei der Fall.

Mit freundlichen Grüßen
Marie-Agnes Strack-Zimmermann

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