Im Kreis EU wird der Ausbau von Windkraft in großem Umfang vorangetrieben. Leider passiert das zum Teil in sensiblen Naturräumen, unter anderem wird dafür Wald gerodet. Wie stehen Sie als Grüne dazu?

Marion Sand
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Marco M. •

Im Kreis EU wird der Ausbau von Windkraft in großem Umfang vorangetrieben. Leider passiert das zum Teil in sensiblen Naturräumen, unter anderem wird dafür Wald gerodet. Wie stehen Sie als Grüne dazu?

Guten Tag Frau Sand. Ich sehe hier ein echtes Dillema - zum einen ist mir klar, dass wir aus Klimaschutzgründen massiv Erneuerbare Energien ausbauen müssen. Zum anderen dürfen diese Ziele aber m.E. nicht auf Kosten des Naturschutzes und der Bewahrung der heimischen Biodiversität gehen. Genau das passiert aber mit dem Ausbau von Windparks in sensiblen Naturräumen. Als Wähler Ihrer Partei interessiert mich sehr, wie Sie diese Angelegenheit beurteilen und freue mich auf Ihre Antwort.

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Mora,

ich nehme an, dass Sie speziell den Ausbau von Windkraft in Bad Münstereifel ansprechen. 

Aus der gutachterlichen Stellungnahme des Försters der Kommune ist zu entnehmen, dass es sich beim dem betroffenen Waldstück, um das es bei der Installation einer WEA geht, um einen abgestorbenen Fichtenbestand handelt (wie gesagt, unter der Annahme, wir reden über Bad Münstereifel)

vom Grundsatz her aber sind Ihre Bedenken zurecht gestellt. Es geht beim Ausbau der Windkraft auch zugleich um die Berücksichtigung von Naturschutzbelangen. In den Genehmigungsverfahren werden diese auch berücksichtigt. 

Wichtig ist dabei, dass die Kommunen ihre Hoheit bei der Planung von Windkraftkonzentrationszonen nicht aus der Hand geben, um eben auch diese Belange mit berücksichtigen zu können. 

Wir haben bspw. in Erftstadt, wo ich selbst wohne und im Rat im Stadtentwicklungsausschuss diesbezügliche Vorgaben mit entschieden habe, ausdrücklich große Potentialflächen aus der Planung herausgenommen, in denen  Grauammer-Vorkommen nachgewiesen wurden. Diese Flächen dürfen nicht mit WEA überplant werden. 

Ein Projektierer, der genau auf diesen Flächen vorgesehen hatte, dort Anlagen aufzustellen, hat noch mal nachträglich versucht, sich in das Verfahren einzuklagen. Dies haben wir erneut abgelehnt. 

Darüber hinaus verfügen moderne Anlagen über Abschaltvorrichtungen per Kamera- und/oder Radarsysteme. Diese müssen auch aus meiner Sicht in sensiblen Bereichen eingesetzt werden.

Grundsätzlich gilt aber auch, dass wir nicht umhinkommen, Windkraft an Land auszubauen, wollen wir unseren Planeten vor dem Klimakollaps retten. Wir haben keine Zeit mehr, den Ausbau der erneuerbaren Energien auf die lange Bank zu schieben, und ohne den Ausbau der Windkraft wird dies nicht möglich sein. 

Uns GRÜNEN ist trotzdem bewusst, dass wir dabei die Umweltbelange nicht außer Acht lassen dürfen.

Mit herzlichen Grüßen

Marion Sand