Frage an Markus Rinderspacher bezüglich Bildung und Erziehung

Markus Rinderspacher
Markus Rinderspacher
SPD
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Frage von Sabrina Yvonne V. •

Frage an Markus Rinderspacher von Sabrina Yvonne V. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Rinderspacher,

meine Frage bezieht sich auf das Thema Ganztagsschulen und den Ausbau der Kinderkrippen und Kindergarten Plaetze.
Wie stehen Sie zu dieser Thematik?

Mit freundlichen Gruessen,

Sabrina Yvonne Veit

Markus Rinderspacher
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Veit,

Familie und Beruf müssen zusammengehen. Dafür brauchen wir den Ausbau von Ganztagsschulen nach Bedarf und nach Wunsch der Eltern. Für mehr Zeit zum Lernen. Für die Entlastung der Familien vom Schulstress. Ich will für jedes Kind den Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz und täglich kostenfrei eine gesunde Mahlzeit.

Leider hat es die CSU-Staatsregierung versäumt bzw. abgelehnt, rechtzeitig in Ganztagsschulen zu investieren. Es gibt kaum echte Ganztagsschulen. Die Schule wird stattdessen am Nachmittag in die Familien verlagert. Allein 250 Millionen Euro werden in Bayern jedes Jahr für Nachhilfe ausgegeben. Jeder 5. Schüler erhält Nachhilfe. Wer kann sich das leisten?

In Sachen Ausbau der Kinderbetreuung und von Ganztagsschulangeboten geht es keineswegs um den Weg in die "staatliche Erziehung", wie CSU-Generalsekretärin Haderthauer erst vorgestern in der Münchner Runde polemisierte. Anders als die CSU will meine Partei die Eltern in Bayern nicht vor die Wahl stellen: "Beruf oder Familie". Wir sagen: Beides muss man miteinander vereinbaren können. Dafür muss es genügend Kinderbetreuungseinrichtungen und Ganztagsschulangebote geben.

Weil die CSU dies bislang immer abgelehnt hat, ist die Kinderbetreuung in Bayern die reinste Mangelverwaltung. Nur für jedes 15. Kind unter 3 gibt es einen Krippenplatz, die Hälfte davon übrigens alleine in der sozialdemokratisch regierten Landeshauptstadt München, wo massive Anstrengungen bei der Kinderbetreuung unternommen werden.

Eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Kinder, die zu Hause wenig gefördert werden, haben später im Leben schlechtere Chancen im Berufsleben als Kinder, die von Anfang an ihre Talente entfalten können. Es geht um frühe Förderung und Bildungsgerechtigkeit. Man muss berücksichtigen: In Bayern, einem der reichsten Länder, wächst die Kinderarmut. Etwa 165.000 Kinder leben im Freistaat in Armut.

Ich trete deshalb auch ein für das verbindliche kostenfreie letzte Kindergartenjahr vor dem Schulanfang. Und für ausreichend qualifiziertes pädagogisches Personal.

Falls sie weitere Fragen haben, so lade ich Sie gerne zu meiner heutigen Veranstaltung zum Thema "Münchner Weg für bayerische Schulen" ein. Politisches Sommergespräch um 18 Uhr, Biergarten FC Perlach, Krehlebogen 13.

Darüber hinaus stehe ich Ihnen im Detail auch im SPD-Bürgerbüro in der Melusinenstr. 18, 81671 München, zur Verfügung (Tel.: 089 / 409 08 130). Das SPD-Bürgerbüro ist die einzige von einer Partei betriebene Anlaufstelle im Münchner Osten. Hier wurden in den vergangenen 10 Jahren mehr als 10.000 Anfragen von Bürgern beantwortet.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Rinderspacher

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