Sehr geehrter Herr Stocker,

mit großer Wahrscheinlichkeit hätte auch die SPD nicht alle Gammelfleischskandale verhindern können. Mir erscheint jedoch offensichtlich, dass die Staatsregierung tatkräftiger die Konsequenzen aus den bisweilen unhaltbaren Zuständen hätte ziehen müssen.

Es gibt unübersehbare Lücken im Kontrollsystem. Die Skandale wurden nicht durch die Überwacher aufgedeckt, sondern durch Zufälle. Lebensmittelsicherheit kann man nicht erreichen, indem man Überprüfungen und Kontrollen im Vorfeld per Pressemitteilung ankündigt.

Bayern braucht mehr Amtsveterinäre und Lebensmittelkontrolleure. Die Kette der Lebensmittelkontrolle muss in einer unabhängigen Fachbehörde gebündelt werden. Transparenz vom Erzeuger bis zum Verkauf.

Und: Angesichts der hohen kriminellen Energie in manchen Bereichen hat meine Partei eine eigene Sonderkommission "Lebensmittelsicherheit" beim Landeskriminalamt gefordert. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.
Zur Gentechnik:

Gentechnisch veränderte Organismen haben in Naturkreisläufen nichts verloren. Sie sind nicht mehr rückholbar. 80% der Verbraucher wollen saubere Lebensmittel. Zehntausende bayerische Bauern sind hier auf unserer Seite, ebenso wie alle wichtigen Verbände.

Ein gentechnikanbaufreies Bayern schafft Vertrauen - und erhöht damit die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Landwirtschaft.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Rinderspacher