Frage an Marlene Mortler bezüglich Umwelt

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Marlene Mortler
CSU
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Frage von Hermann L. •

Frage an Marlene Mortler von Hermann L. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Mortler,

meine Frage vom 19.9 2010 wurde leider nicht beantwortet. Leider.
Vielleicht können Sie das jetzt "nachholen".

Dazu:
Hat sich Ihre Einstellung zur Atomenergie vielleicht jetzt (nach Fukushima) geändert?
Wenn ja, bitte ich um Ihre neue Position zur "Teufelsenergie" Atomkraft.
Ich hoffe, Ihre Partei hat Baden-Württenberg verstanden und erkennt endlich die Fakten.
Kann es sein, dass die Basis Ihrer Partei schon weiter ist als man weiter oben sein darf - oder kann?
Würden sie aufgrund der akt. Lage die Laufzeitverlängerung nicht sofort zurücknehmen?
Denn: Es ist offensichtlich, dass wir die "Krückentechnologie" kernkraft nicht mehr brauchen!!

Ich hoffe auf baldige, klare Antworten und verbleibe

mit freundlichem Gruß
H.Lorenz

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Lorenz,

haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben vom 29.3.2011 über die Internetplattform "abgeordnetenwatch".

Das schreckliche Erdbeben in Japan und die daraus folgenden apokalyptischen Ereignisse erfassen uns alle mit Entsetzen, Fassungslosigkeit, Mitgefühl und Trauer. Die Reaktion der Bundesregierung auf das Unglück wendet sich zuerst an die Japaner. Deutschland bietet der japanischen Regierung größtmögliche Unterstützung und Hilfe bei der Bewältigung der Krise an.

Daneben muss Deutschland aus den neuen Erkenntnissen, die dieses schreckliche Erdbeben mit all seinen Folgen verursacht hat, lernen. Wir mussten erfahren, dass das, was nach allen wissenschaftlichen Maßstäben bisher für unmöglich gehalten wurde, doch möglich werden kann. Wir wissen jetzt, dass Risiken, die für absolut unwahrscheinlich gehalten wurde, doch nicht vollends unwahrscheinlich waren, sondern Realität wurde. Die Sicherheit deutscher Kernkraftwerke hat sich nicht geändert. Doch die Bewertung des Restrisikos ist nun eine andere.

Die Regierungskoalition zieht die Lehren dieser Katastrophe. Deshalb wird eine Ethikkommission, in der die energieintensive Industrie genauso vertreten ist, wie die Gewerkschaften, Kirchen und andere gesellschaftlich relevante Gruppe, die Frage der Akzeptanz des Restrisikos neu diskutieren. Alle Kernkraftwerke werden einer verschärften Sicherheitsanalyse unterzogen werden; die älteren Kraftwerke wurden dazu bereits abgeschaltet. Die Reaktorsicherheitskommission wird deshalb kurzfristig die Sicherheitsbestimmungen überarbeiten.

Diese Debatte müssen wir allerdings auch in Zusammenarbeit mit den anderen EU-Staaten führen, von denen die Mehrheit ebenfalls die Kernenergie nutzt. Eine solche Debatte kostet Zeit und muss ehrlich geführt werden. Sowohl die Versorgung mit Energie als auch die Bezahlbarkeit der Energie muss gewährleistet werden. Schließlich ist eine wichtige Frage, welche Auswirklungen ein schnellerer Ausstieg auf die ehrgeizigen deutschen und europäischen Klimaschutzziele haben wird.

Sehr geehrter Herr Lorenz, ich weiß zwar nicht, ob Sie in meinem Wahlkreis wohnen, aber ich möchte Sie gern noch auf eine Podiumsdiskussion in Lauf hinweisen, die ich derzeit für den 16.6.2011 in Lauf vorbereite. Diese Veranstaltung hatte ich schon vor "Japan" geplant. Thema wird sein: Die Zukunft einer sicheren, nachhaltigen und bezahlbaren Energieversorgung in Deutschland aus Sicht des Verbrauchers. Welche Herausforderungen gehen hiermit für das Nürnberger Land einher, das zur Metropolregion Nürnberg gehört?" Eingeladen werden wichtige Vertreter von Branchen sowohl der konservativen als auch der erneuerbaren Energien. Näheres zu der Veranstaltung können Sie in den nächsten Tagen meiner Homepage entnehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Isabella v.d. Decken
Mitarbeiterin

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