Sehr geehrte Frau Mortler,

auch ich habe mit großem Interesse die Pressekonferenz zu den BZgA Befragungen gesehen. Ich schließe mich der Frage von Matthias Becher an, und möchte noch ein paar Zusatzfragen stellen. Sie sagten, dass in Colorado nach ihrem Kenntnisstand der Konsum bei Jugendlichen angestiegen ist.
Gibt es da eine neue Studie die das belegt, da ich insbesondere nach Durchsicht aktueller Meldungen in den amerikanischen Zeitungen nicht zu dem Schluss kommen kann, dass die Jugendlichen nun mehr Kiffen. Von einem freizügigen Umgang bei Minderjährigen kann gar keine Rede sein, dies wird auch klar wenn man die Gesetzeslage genau kennt.

Wenn man sich Colorado oder auch Washington anschaut, dann gibt es dort sehr strenge Gesetze um gerade die Jugendlichen zu schützen. So gibt es in Colorado vor Schulen, Kindergärten oder Parks sogenannte Drug Free Zonen wonach jeder Dealer innerhalb dieser Zone mit einer Mindesthaftstrafe von 5 Jahren rechnen kann, wenn Drogen an Minderjährige verkauft werden. Die Schilder die davor warnen sehen z.b. so aus: http://c8.alamy.com/comp/AKFXX7/usa-colorado-skiresort-vail-schild-drug-free-zone-AKFXX7.jpg
Wer außerhalb der Drug Free Zonen an Minderjährige Drogen verkauft riskiert bis zu einer Unze Cannabis eine Mindesthaftstrafe von 6 Monaten bis zu 2 Jahren.
In Washington liegt der Strafrahmen noch höher, dort ist ein illegaler Verkauf oder Anbau von Cannabis mit 5 Jahren Strafbewehrt, wenn minderjährige im Spiel sind reden wir hier über das doppelte nämlich bis zu 10 Jahren Haft.
Wer die USA kennt weiß das sie dort nicht zimperlich umgehen wenn es um Verurteilungen gerade bei Drogenvergehen geht.
Meine Frage an sie wäre, ob so etwas für Deutschland nicht auch denkbar wäre? Drastische Strafen bei illegaler Abgabe von Cannabis an Minderjährige, und dafür eine strenge Regulierung für Erwachsene?
Sollte so etwas für die Bundesregierung nicht in Frage kommen, wäre eine Entkriminalisierung denkbar?

Vielen Dank im voraus und alles gute