Sehr geehrte Frau Mortler,

da Sie heute gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt die Rauschgiftlage 2015 und die Zahl der Drogentoten 2015 vorgestellt haben, möchte ich Sie an meine Frage vom 24.11.2015 erinnern und sie nochmal stellen.

In Bayern gab es 2015 314 Drogentote. Dies ist eine Steigerung von knapp 25% gegenüber der 252 Drogentoten 2014 in Bayern und Bayern alleine ist somit für 25% aller Drogentoten in Deutschland verantwortlich.
http://www.drogenbeauftragte.de/presse/pressemitteilungen/2016-02/rauschgifthandel-und-drogentote.html

Die Zahl der Drogentoten in Bayern ist somit 2015 das vierte Jahr in Folge gestiegen. Auch über einen Zeitraum über 10 Jahre gesehen hat Bayern es nicht geschafft (im Gegensatz zu anderen Bundesländern (.z.B. Hessen, NRW und Niedersachsen)die Drogentotenzahl zu senken. Ganz im Gegenteil wir hatten 2015 so viele Drogentote in Bayern wie seit über 10 Jahren nicht mehr. Wir erklären Sie sich das?

Als Bundesdrogenbeauftragte haben sie in Ihrem Drogen- und Suchtbericht 2015 auf Seite 39 folgenden Satz geschrieben:
"Die langfristig sinkenden Zahlen der drogenbedingten Todesfälle zeigen, dass diese Maßnahmen zur Schadensminimierung, darunter Drogenkonsumräume, Kontaktläden und Spritzentauschprogramme, wirksam sind. Dennoch sind weitere Bemühungen erforderlich, um die Zahl dieser Todesfälle noch mehr zu reduzieren."

Warum gibt es dann in Bayern nicht endlich die Möglichkeit Drogenkonsumräume einzurichten? Und warum setzen Sie sich als CSU Mitglied nicht dafür ein? Schließlich steht in Ihrem Drogen- und Suchtbericht 2015 das Drogenkonsumräume u.a. zur Senkung der Drogentotenzahl beitragen.

Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Olaf Ostermann