Hallo Herr Herrmann,

wir haben uns als Partei die Diskussion zum Thema Studiengebühren nicht leicht gemacht. Da wir den Hochschulen Autonomie geben wollen, hatten wir überlegt, die Frage von Studiengebühren den jeweiligen Hochschulen zu überlassen. Die Art und Weise wie in Hessen - auch gegen das Votum der FDP - allgemeine Studiengebühren eingeführt wurden, hat soviel Porzellan zerschlagen, dass heute das Thema vom Tisch ist. In diesem Sinne ist auch der Parteitagsbeschluss vom 13.12. zu sehen, der für die kommende Wahlperiode Gebühren für ein Erststudium ausschließt - und das gilt.

Was Zweit- oder Langzeitstudien betrifft, müssen wir die Situation in Ruhe analysieren. Es ist meines Erachtens nicht fair, von der Allgemeinheit eine unbeschränkte Zahl von Studiengängen oder eine unbegrenzte Zahl von Semestern zu 100% finanziert zu bekommen. Wir müssen jedoch die genauen Gründe betrachten: Wer z.B. aus familiären Gründen oder, weil er arbeiten muss, sein Studium nur streckt, nimmt keine zusätzliche Leistung in Anspruch und sollte anders behandelt werden als derjenige, der mehrfach Semester wiederholt, weil er die geforderten Leistungen nicht erbringt.