Frage an Matthias Czech bezüglich Jugend

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Matthias Czech
SPD
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Frage von Barbara U. •

Frage an Matthias Czech von Barbara U. bezüglich Jugend

Sehr gehrter Herr Herr Czech

Kürzungen im Kinder- u. Jugendbereich machen mir Sorgen. ich weiß, dass gespart werden muss, aber als Pädagogin weiß ich, dass Kinder und Jugendliche Übergangslösungen brauchen, um neue Angebote anzunehmen und um zu neuen Bezugspersonen Vertrauen aufzubauen.
Mit beonderer Erschütterung nehme ich zur Kenntnis, dass man dort, wo kontunuierliche Jugendarbeit dringend angesagt ist, erneut gestrichen wird/werden soll.
http://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article2393332/Kuerzungen-gefaehrden-das-Spielhaus.html
Mein Neffe, Mirco Schulz, hatte 1997 in Neuwiedenthal Selbstmord verübt, weil er als Opfer ständiger Gewalt keinen anderen Ausweg mehr sah. Damals stellte man Geld zur verfügung, um eine intensivere Jugendarbeit zu fördern. Zwischenzeitlich wurde immer wieder in diesem Bereich gekürzt. Nun plant man schon wieder Kürzungen.
Glauben Sie ernsthaft, dass die Probleme in Neuwiedenthal deutlich gringer wurden und eine Kürzung daher gerechtfertigt ist? Muss man Wachtelkönig sein, damit man in Neuwiedenthal Schutz und Geborgenheit erfährt? Muss erst ein neue Opfer Denkanstöße geben?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Uduwerella,

ich danke Ihnen für Anfrage und nehme gerne Stellung zu Ihren Befürchtungen. Der Senat und wir als SPD-Fraktion sind zurzeit dabei, die Kinder- und Jugendarbeit neu zu strukturieren und aufzustellen. Wir wollen mehr Verbindlichkeit in der Betreuung einführen und so mehr Kinder und Jugendliche erreichen. Dies führt dann auch dazu, dass die vorhandenen Mittel neu aufgeteilt werden müssen. Mit dem Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz werden die Vormittagsangebote für Kinder im Vorschulalter vielfach überflüssig, daher sind hier auch die meisten Einsparungen umgesetzt worden. Mit dem Ausbau der Ganztagesbetreuung an den Grund- und Stadtteilschulen wird auch die Nachfrage nach den offenen Nachmittagsangeboten zurückgehen. Hier muss man in den Stadtteilen genau schauen, wo eine Zusammenarbeit der Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit mit den Schulen möglich ist, wo weiterhin diese offenen Angebote gebraucht werden und wo diese Angebote sogar überflüssig werden.

Diese Abwägung hat auch dazu geführt, dass die offenen Angebote in Neuwiedenthal erhalten bleiben. Es wird in Ihrem Stadtteil keine Kürzungen geben! Ich hoffe ich kann Sie mit dieser Antwort etwas beruhigen. Sie und Ihre Familie mussten in der Vergangenheit leider tragische Erfahrungen mit der Jugendgewalt und Sozialarbeit machen. Ich bewundere, dass Sie sich weiterhin für Ihren Stadtteil einsetzen. Ich erwarte, dass unser Konzept, möglichst viele Kinder von den Morgenstunden bis zum Nachmittag durchgehend pädagogisch zu betreuen, dazu beiträgt, solche Schicksale zukünftig zu verhindern.

Bei weiteren Fragen und Anregungen können wir uns gern einmal in meinem Büro treffen.

Mit herzlichem Gruß

Ihr
Matthias Czech

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