Kann Portugal in der Digitalsierung des Gesundheitssystem nicht Vorbild für Deutschland sein?
Sehr geehrter Herr Mieves,
Euronews berichtete in einem Artikel über die Digitalisierung des portugiesischen Gesundheitssektors. Ich weiß, dass wir oft nach Skandinavien schauen, um uns Ideen für unseren Gesundheitsbereich zu finden. Könnte aber im Bereich Digitalisierung nicht ein Blick in den Süden helfen? Alleine die App von SNS 24 welche für den Patienten es möglich macht Rezepte zu bestellen und Diese generiert, könnte das lästige ständige Fahren zum Arzt ersparen und gleichzeitig, die Mitarbeiter*innen einer Arztpraxis bei der Erstellung des Rezeptes entlasten. Ich würde mich sehr über Ihre Meinung in diesem Punkt interessieren.
Mit freundlichen Grüßen
P. L.
Sehr geehrter Herr L.
herzlichen Dank für Ihre Frage. Ich in immer ein Fan davon, sich im Ausland umzuschauen und von guten Beispielen zu lernen.
Obwohl ich kein Portugal-Experte bin, kann ich sagen, dass es auch in Portugal Dinge gibt, von denen wir uns etwas abschauen können. Portugal hat es z. B. geschafft, schon relativ schnell eine sehr hohe Impfquote zu erreichen. Nicht durch eine Impfpflicht, sondern durch eine sehr gute Informations- und Einladungskampagne. Die Menschen wurden individuell informiert und sogar zu Impfangeboten eingeladen. Dies wurde per SMS oder andere digitale Wege organisiert. Aus meiner Sicht ein Erfolgsbeispiel, das ich auch gerne in Deutschland sehen würde.
Sie sprechen das Thema digitales Rezept an. Es wäre eine tolle Errungenschaft, wenn auch wir es in Deutschland einfacher machen würde, Rezepte auf digitalem Wege zu erhalten und einzulösen. Aus diesem Grund wird aktuell an der Einführung des eRezeptes gearbeitet. Die erste Testphase wurde vor kurzem abgeschlossen. Jetzt wird die Pilotphase auf weitere Regionen in Deutschland ausgeweitet. Sobald auch diese Phase erfolgreich abgeschlossen ist, wird das eRezept in ganz Deutschland nutzbar sein. Ein erster Schritt, um das Erhalten und Einlösen von Rezepten in Deutschland zu vereinfachen. Klar ist aber auch, dass noch sehr viel Arbeit vor uns liegt.
Herzlicher Gruß,
Matthias Mieves
Weitere Fragen an Matthias Mieves
Ich gehe davon aus, dass demnächst im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und auch hier im Bundestag die Studie ausgewertet wird.
Selbstverständlich ist ein schwaches Wirtschaftswachstum nichts, was man in Wirtschaft und Politik tatenlos laufen lässt.
Was jedoch die Fundamentalkritik des Berichtes angeht, so stimme ich dieser ganz und gar nicht zu. Für mich liest sich das so, als würde man einen Tag nach Grundsteinlegung eines Hauses kritisieren, dass man noch nicht einziehen kann.
vielen Dank für Ihre Frage. Ich werde mit Ja stimmen.