Frage an Melanie Huml bezüglich Familie

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Melanie Huml
CSU
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Frage von Jeannette L. •

Frage an Melanie Huml von Jeannette L. bezüglich Familie

Hallo Frau Huml,
wir haben unsere Tochter am 19.03.2020 aus dem Wohnheim zu uns nach Hause geholt, da zu befürchten war , dass Zustände wie in Italien auf Deutschland zukommen. Gott sei Dank kam es anders. Aber nun kann uns keiner sagen wann unsere Tochter wieder zu ihrer Gruppe in dem Wohnheim kann. Sie wohnt nur mit uns (Eltern ) zusammen und geht auch nicht aus dem Haus seit 6 Wochen.
Nun ist es so, dass die anderen Bewohner wieder selbständig das Wohnheim zum Einkaufen verlassen und es ist für uns unverständlich, dass unsere Tochter nicht wieder in das Heim darf. Denn nun können ja auch die anderen Bewohner das Virus beim Einkaufen bekommen und in das Heim tragen und unsere Tochter ist bis jetzt clean und darf nicht zurück. Können Sie uns eine konkrete Aussage hierzu machen, denn niemand kann uns Auskunft geben.
Vielen Dank. J. L.

Nachträglicher Kommentar:

Zu meiner Frage von gestern noch ein Zusatz:
Es handelt sich um meine behinderte Tochter (Down Syndrom) die in einem Behinderten Wohnheim wohnt und um den Aufnahme Stopp in diesen Heimen.
Ich frage stellvertretend für ca. 60 weitere gleichgeartete Fälle in dieser Einrichtung.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Leidel,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Mir ist sehr bewusst, welch große Herausforderung die Corona-Pandemie gerade auch für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen darstellt.

Zum Höhepunkt des Infektionsgeschehens in Bayern war es leider notwendig, einen Aufnahmenstopp und ein Besuchsverbot u.a. für Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zu erlassen. Menschen mit Behinderung und Menschen mit Vorerkrankungen sind häufig von schweren Krankheitsverläufen betroffen. Deshalb müssen wir sie vor einer Infektion mit dem Corona-Virus so gut wie möglich schützen.

Es ist uns in Bayern in den vergangenen Wochen gelungen, die Ausbreitung des Coronavirus wirkungsvoll einzudämmen und deutlich zu verlangsamen. Unter ständiger Beobachtung des Infektionsgeschehens konnten wir schrittweise Erleichterungen der Beschränkungen beschließen, auch in den Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Im Mai konnten wir zunächst Besuche eingeschränkt wieder zulassen ( https://www.bayern.de/bericht-aus-der-kabinettssitzung-vom-5-mai-2020/?seite=1617 ) und dann auch den grundsätzlichen Aufnahmestopp wieder aufheben ( https://www.bayern.de/bericht-aus-der-kabinettssitzung-vom-19-mai-2020/?seite=1617 ). Im Juni haben wir die Besuchsbeschränkungen durch individuelle Schutz- und Hygienekonzepte der Einrichtungen ersetzt ( https://www.bayern.de/bericht-aus-der-kabinettssitzung-vom-23-juni-2020/?seite=1617 ). Für die Bewohner, ihre Angehörigen und Freunde bedeutet das einen weiteren Schritt zu mehr Normalität.

Wir verdanken es insbesondere dem verantwortungsvollen Handeln der großen Mehrheit der Bevölkerung, dass sich die Infektionszahlen auf einem stabil niedrigen Niveau bewegen. Doch ist diese Pandemie noch nicht vorbei, das zeigen beispielsweise Ausbruchsgeschehen wie in Gütersloh und leider gehörten bundesweit auch Pflegeeinrichtungen zu den Hotspots im Infektionsgeschehen. Deshalb müssen wir weiterhin vorsichtig und umsichtig bleiben, denn es gibt noch kein Medikament bzw. einen Impfstoff gegen das Corona-Virus.

Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen
Melanie Huml

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