Kann eine Impfpflicht kommen bevor 1) ein herkömmlicher Impfstoff in genügend großer Menge verfügbar ist? 2) genaue Auswertungen vorhanden sind, welche vulnerablen Menschen über 60 Jahren non geimpft?

Portrait von Monika Grütters
Monika Grütters
CDU
83 %
19 / 23 Fragen beantwortet
Frage von Andreas K. •

Kann eine Impfpflicht kommen bevor 1) ein herkömmlicher Impfstoff in genügend großer Menge verfügbar ist? 2) genaue Auswertungen vorhanden sind, welche vulnerablen Menschen über 60 Jahren non geimpft?

Selbst kenne ich nur Mitbürger über 60 Jahren, die zwei- oder dreifach Covid-19 schutz-geimpft sind.
Welche Kulturkreisen fehlen uns noch?
Wenn diese identifiert sind, wie kann man hier die Werbung für die Schutzimpfung mit Vorbildern aus der eigenen Community verstärken?

Portrait von Monika Grütters
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Eigenschaft "herkömmlich" halte ich im Hinblick auf die Beschreibung von Impfstoffen nicht für wichtig, wenn es um die Einführung einer möglichen (allgemeinen) Impflicht geht. Die Eigenschaften "wirksam" und "sicher" hingegen schon. Die bisher zugelassenen Impfstoffe erfüllen diese Kriterien. Darüber hinaus frage ich mich, was Sie mit dem Hinweis auf "fehlende Kulturkreise" bei der Impfung insinuieren möchten? Schlusslichter bei den Impfquoten sind die Bundesländer Sachsen, Brandenburg und Thüringen. Welche "Kulturkreise" und welche Vorbilder aus deren "Communities" möchten Sie hier adressieren? Um eine Bezugnahme auf Menschen unseres Landes mit Migrationshintergrund kann es Ihnen ja kaum gehen, oder? Schließlich verfügen in diesen Bundesländern nur 9,4 Prozent (Sachsen), 9,3 Prozent (Brandenburg) bzw. 8,4 Prozent (Thüringen) der Einwohner über einen Migrationshintergrund. Alle drei Länder liegen damit hier deutlich unterhalb des Bundesdurchschnitts. Denn bundesweit verfügen rund 27 Prozent der Einwohner unseres Landes über einen Migrationshintergrund. Im Übrigen gehören mit Bremen und Hamburg zwei Bundesländer zu der Spitzengruppe bei der Impfquote, in denen gleichzeitig mehr als ein Drittel der Bevölkerung über einen Migrationshintergrund verfügt. Wenn Sie also Ideen haben, wie die Politik die sächsischen, thüringischen und brandenburgischen "Kulturkreise" und ihre "Communities" besser ansprechen kann, wird das mit Sicherheit auf großes Interesse stoßen, um die dort noch zu niedrige Impfquote endlich weiter zu erhöhen.

Mit freundlichen Grüßen

Monika Grütters

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Monika Grütters
Monika Grütters
CDU