Frage an Niels Annen von Peter H. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Annen,
die Deutsche Welle wird aus dem Bundeshaushalt finanziert. Es wird berichtet, dass der Etat der DW stark gekürzt wird. So wird beispielsweise das portugiesischsprachige Afrikaprogramm ganz gestrichen und das Französischsprachige Programm massiv gekürzt. Doch nicht alle Menschen sprechen Englisch. Geht die DW nur noch auf Mainstream?
Gleichzeitig wird auch berichtet, dass die Einnahmelage des Bundes so gut wie schon lange nicht mehr ist. Ich frage daher, wie es sein kann, dass die Auswärtige Kulturpolitik so stark leiden muss und ob es nicht das falsche Signal ist, die DW einem derartigen Finanzdruck zu unterwerfen.
Mit freundlichen Grüßen,
Peter Hansen
Sehr geehrter Herr Hansen,
vielen Dank für Ihre Frage zur Umstrukturierung der Deutschen Welle.
Seit der Programmreform im Februar 2012 sendet die DW auf sechs Fernsehkanälen 24 Stunden auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Arabisch. Hinzu kommt ein Internetangebot in 30 Sprachen und Hörfunkprogramme in Afrika und Teilen von Asien. Der neue Intendant Peter Limbourg, der seit 01.10.2013 im Amt ist, hat einen umfassenden Umstrukturierungsplan für die DW vorgelegt. Die Eckpunkte seiner neuen Strategie und die damit verbundenen Maßnahmen sollen Bestandteil der Aufgabenplanung 2014 bis 2017 werden.
Grundsätzlich wird die Linie des Umstrukturierungsplans vom Auswärtigen Amt unterstützt. Ich habe den Eindruck, dass man sich dort der Relevanz der DW zur Förderung von Demokratie und zur Kommunikation von Vielfalt, Verschiedenheit und Toleranz durchaus bewusst ist.
Die geplanten Veränderungen beim Programm der DW für Afrika werden in den kommenden Wochen intensiv zu beraten sein. Dabei müssen die Beziehungen Deutschlands zu den Staaten des Französisch und Portugiesisch sprechenden Afrikas und die daraus folgenden außenpolitischen Abwägungen berücksichtigt werden. Nach meinen Informationen bringt sich das Auswärtige Amt in die Diskussion um die künftige Aufgabenplanung der Deutschen Welle sehr aktiv ein. Persönlich halte ich den Erhalt des französisch- und portugiesischsprachigen Programms für wünschenswert. Gleichwohl entscheidet der jedoch der Rundfunkrat der DW abschließend über die Aufgabenplanung 2014 bis 2017.
Mit freundlichen Grüßen
Niels Annen