Frage an Niels Annen von Anja N. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Hallo Herr Annen,
wie wollen Sie am 28.6. im Bundestag abstimmen, wenn es um die Weidetierprämie für Schafe und Ziegen geht (Top 10b, siehe gemeinsamer Antrag der Linken und der Grünen, Drucksache 19/1691)? Die Weidetierprämie ist die einzige Möglichkeit, den letzten in Deutschland noch tätigen Wanderschäfer*innen unter die Arme zu greifen, ihre prekäre Einkommenssituation etwas zu verbessern und aktiven Landschaftsschutz (Grünlanderhalt) und damit auch Artenvielfalt zu unterstützen.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie Ihre Stimme für die Weidetierprämie abgeben würden.
Liebe Frau N.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Bevor ich antworte, habe ich noch einen Hinweis: wenn Sie möchten, können wir uns über das Thema Weidetierprämie oder auch über andere Themen, an denen Sie interessiert sind, gerne persönlich austauschen. Einen Termin können Sie in meinem Eimsbütteler Büro unter 040 41 44 99 12 vereinbaren.
Nun aber zu Ihrer Frage: Ich bin ganz Ihrer Meinung. Schäferinnen und Schäfer leisten einen großen Beitrag für die Gesellschaft. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Deich- und Kulturlandschaftspflege wäre ohne Schafe undenkbar, das können wir hier in Hamburg sogar innerstädtisch an den Elbdeichen beobachten. Gerade sie erbringen in erster Linie öffentliche Leistungen, die auch von der Gesellschaft besonders honoriert werden müssen. Zudem ist die wirtschaftliche Lage der meisten Schaf- und Ziegenhalter sehr angespannt.
Wir haben bei unserem Koalitionspartner für eine Weidetierprämie geworben, jedoch zeigt die Union in diesem Punkt keine Gesprächsbereitschaft. Ich und meine FraktionskollegInnen möchten deshalb explizit Schafhalter/Ziegenhalter (nicht Weidetiere generell z.B. auch Milchkühe etc.) entlasten und verhandeln über eine Finanzierung aus dem Bundeshaushalt. Eine solche "Schafprämie" würde auch für die besonders betroffenen Wanderschäfer Abhilfe schaffen, die nicht mit europäischen Agrarmitteln gefördert werden können.
Ich setze daher große Hoffnungen in die kommenden Haushaltsverhandlungen und darauf, dass wir Ihr Anliegen damit zufriedenstellend lösen können.
Mit freundlichen Grüßen
Niels Annen