Sehr geehrter Herr Dr. Schmid,

im SPD-Leitantrag vom 18/19 Oktober 2013 wird der Bildungsgerechtigkeit und beruflichen Weiterbildung ein wichtiger Stellenwert eingeräumt.

In einem behördenübergreifenden Vergleich ähnlicher Laufbahnen mit gleichwertigen Einstellungsvoraussetzungen stelle ich fest, dass meine oberste Dienstbehörde meine Aufstiegsfortbildung und Zusatzqualifikationen nicht im erforderlichen Maße qualifikations- und leistungsgerecht anerkennt und würdigt. Unterschiede in der Besoldung von bis zu 3 Stufen sind möglich! Dabei sind weitere Zusatzausbildungen, die teils eine Aufstiegsfortbildung voraussetzen, noch gar nicht berücksichtigt. Sachverhalte und stichhaltige Argumente werden seit Jahren ignoriert, blockiert und durch weglassen von Fakten bewusst verzerrt. Berufliche Bildungen der zweiten Qualifikationsebene des Handwerks werden teilweise schlechter alimentiert als berufliche Bildungen der ersten Qualifikationsebene oder reinen Schulabschlüssen. Ist es bildungs- und leistungsgerecht wenn sich der 26-jährige berufserfahrene Meister mit Aufstiegsfortbildung im selben Eingangsamt wie der Dienstanfänger mit mittlerem Bildungsabschluss oder dem Gesellen mit Facharbeiterbrief wiederfindet? Nein, dies kann nicht bildungsgerecht sein!

Sehr geehrter Herr Dr. Schmid! Jeder Meister oder Techniker in meiner Laufbahn erfüllt bereits die Einstellungsvoraussetzungen zum Technischen Berufsschullehrer. Dort würde er sich bildungs- und leistungsgerecht im Eingangsamt A10 wiederfinden. In meiner Behörde findet er sich im Eingangsamt A7 wieder und die Mehrzahl erreicht mit A9 ihr Endamt! Ich frage Sie, ist das die Bildungs- und Alimentationsgerechtigkeit die Sie, die ihre Partei vertritt? Was versteht die SPD eigentlich unter der Politik des “Gehörtwerdens“?

Hochachtungsvoll, Volker Heim (Technischer Landesbeamter)