Frage an Norbert Hackbusch bezüglich Kultur

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Norbert Hackbusch
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Frage von Henrik S. •

Frage an Norbert Hackbusch von Henrik S. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Hackbusch,

seit Jahren setzen wir uns für eine Dekolonisierung des öffentlichen Raums und eine postkoloniale Erinnerungskultur in Hamburg ein. Wir begrüßen daher, dass sich der Kulturausschuss nun mit diesem Thema ("Aufarbeitung des kolonialen Erbes - Neustart in der Erinnerungskultur unter Einbeziehung der Partnerschaft mit Daressalam", Drucksache 20/3752) auseinandersetzen wird. Wir sind überzeugt, dass eine zeitgemäße und kritische Auseinandersetzung mit der Hamburger Kolonialgeschichte unerlässlich ist.

Der Deutsche Städtetag hat im April 2011 die bundesweite Resolution postkolonialer Initiativen als Empfehlung an seine Mitglieder, darunter Hamburg, weiter geleitet ( http://www.freedom-roads.de/frrd/resoluti.htm ). Darin wird vor allem die aktive Einbeziehung zivilgesellschaftlicher Initiativen und speziell von Schwarzen ExpertInnen sowie von People of Colour bei der als gesamtstädtische Aufgabe zu begreifenden Aufarbeitung der Geschichte des Kolonialismus und Rassismus in Hamburg gefordert.

Es gibt in Hamburg seit langem konkrete zivilgesellschaftliche Initiativen zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus und mit seinen gravierenden Folgen für unsere Gegenwart: Der Black History Month, die Projekte von der braune mob e.V., Eine Welt Netzwerk Hamburg e.V. und der Hafengruppe Hamburg sowie das Konzept für einen Park Postkolonial sind Beispiele, auf die ein gesamtstädtisches Erinnerungskonzept aufbauen kann.

Mit Hinblick auf die aktuelle Umwandlung des Areals der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Jenfeld zum Wohngebiet sehen wir bzgl. des dortigen NS-Kolonialdenkmalensembles besonders dringenden Handlungsbedarf.

Wir möchten Sie und Ihre Partei fragen, wie nach Ihrer Meinung die im
Antrag geforderte, zur Versöhnung mit den Nachfahren der Kolonisierten
beitragende Aufarbeitung gestaltet werden soll.

Wir freuen uns auf Ihre Antwort bis 20.12.2012.

Mit freundlichen Grüßen
Henrik Stirna für den
AK Hamburg Postkolonial

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