Frage an Olaf Duge bezüglich Familie

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Olaf Duge
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Frage von Michael K. •

Frage an Olaf Duge von Michael K. bezüglich Familie

Wie stehen Sie zu der Forderung der GEW-Betriebsgruppe der Ida Ehre Schule nach „Unterricht in Halbgruppen, damit wir auch noch in den nächsten Wochen die Schulen offen halten können“?

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Sehr geehrter Herr Knop,

Vielen Dank für Ihre Frage.

Leider gibt es für den Umgang mit der Corona-Pandemie nicht die eine
richtige Maßnahme, weil wir auch noch viel zu wenig über die Übertragung
des Virus wissen. Schüler*innen scheinen sich in Schulen weniger zu
infizieren als außerhalb der Schule. Das spricht eher dafür, den
Unterricht aufrecht zu erhalten. Dennoch: infizierte Schüler*innen, die
nicht so starke oder auch gar keine Symptome zeigen, können trotzdem
Überträger*innen des Virus sein in der Schule wie auch außerhalb der Schule.

Abgesehen davon kenne ich die genaue Situation, die sich ja auch ständig
in Veränderung befindet, an der Ida-Ehre-Schule nicht so genau wie die
GEW-Betriebsgruppe. Möglicherweise ist ein Wechselunterricht auch ab
einer bestimmten Altersgruppe sinnvoll, darunter , also bei jüngeren
Schüler*innen aber nicht. Schüler*innen und Lehrer*innen, die aufgrund
persönlicher Konstitutionen besonders gefährdet sind, haben die
Möglichkeit sich vom Präsenzunterricht freistellen zu lassen.

Grundsätzlich halte ich Wechselunterricht für eine Möglichkeit bei einem
zunehmenden Infektionsstand in einer Klasse/Kohorte spätestens ab Klasse
8. Bei stärkeren Infektionslagen ist auch die Aussetzung des
Präsenzunterrichtes ins Auge zu fassen. Die Entscheidung darüber ist
allerdings unter Abwägung der speziellen Situation an der Schule durch
die Schulleitung zu treffen. Ich würde jeder Schulleitung dabei
empfehlen mit den Vertretungen von Schüler*innen, Lehrer*innen und
Eltern Rücksprache zu halten. Ich vermute, dass dies i.d.R. auch
geschieht. Sollte das Infektionsgeschehen weiter ansteigen kann auch wie
beim ersten Lockdown eine zeitweisen Aussetzung des Präsenzunterrichtes
nicht ausgeschlossen werden. Der Unterricht müsste dann online angeboten
werden, wodurch eine besondere Belastung in sozial schwierigen
familiären Situationen aber auch bei jüngeren Schüler*innen nicht völlig
zu vermeiden sein wird. Auch dies ist bei der Entscheidung über die zu
treffenden Maßnahmen zu berücksichtigen.

Der Stein des Weisen ist hier leider noch nicht gefunden worden.

Mit freundlichem Gruß

Olaf Duge

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