Was denken sie über das Deutsche Klassen Bildungssystem, sollte es eine Bundeseinheitliche Handhabe bezüglich Schuleintrittsalters von 6 Jahren sowie Lösungen für einheitliche Schulformen geben?

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Frage von Jochen T. •

Was denken sie über das Deutsche Klassen Bildungssystem, sollte es eine Bundeseinheitliche Handhabe bezüglich Schuleintrittsalters von 6 Jahren sowie Lösungen für einheitliche Schulformen geben?

Ich habe das sehr gut ausgeführte Interview vom Bildungsforscher & Soziologe Aladin El-Mafaalan mit Tilo Jung, gesehen und frage daher nun Fachausschussbezogen.
Ich empfehle ihnen dringend dieses Video ebenfalls zu sichten.
Meine Quellen: https://www.youtube.com/watch?v=19vIlQkiotc

Eine Reform der besprochenen Bildungssystem Probleme von Herrn El-Mafalaan erscheinen nach Analyse der Kommentare auf YT durchaus sinnvoll um die Nächste Generation im Internationalen Wettbewerb zu stärken. Danke für das Nutzen von Abgeordnetenwatch, es gibt heutzutage Parteien denen ist das Volk leider vollkommen egal. Für mich ist Abgeordnetenwatch der unterste Zugang zu direkter Demokratie.

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Sehr geehrter Fragesteller

Das Thema des Bildungsföderalismus ist zumindest so alt wie die Bundesrepublik selbst. Die von Ihnen aufgeworfene Frage bundeseinheitlicher Schulformen und  eines einheitlichen Schuleintrittsalter gehören dazu. Dabei sind ja auch diese beiden Komponenten in der über 75-jährigen Schulentwicklung nicht konstant, besonders die Frage der Schulformen.

In Hamburg haben wir uns für ein zweigliedriges Schulsystem nach der Grundschule in einem in der Öffentlichkeit intensiv durchgeführten Diskussionsprozess entschieden. Ergebnis war eben die Gründung der Stadtteilschulen, die in neun Jahren zum Abitur führen und die Fortführung der Gymnasien, die aber in acht Jahren zum Abitur führen. Damit ist nicht nur den vielleicht deutlich anderen Anforderungen einer Großstadt und ihrer gesellschaftlichen Struktur im Vergleich zu Flächenstaaten entsprochen, sondern auch ein breiter gesellschaftlicher Konsens erreicht worden, der dem Schulfrieden und der gesicherten Entwicklung der Schulformen zu gute gekommen ist.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieser Konsens nicht in allen Teilen Deutschlands so getragen würde. Abgesehen davon sehe ich das Sortieren von Schüler*innen in verschiedene Schulformen eher mit gemischten Gefühlen, führte dies nachweislich gerade in Deutschland immer wieder zu einer sozialen Aufspaltung, die gesellschaftliche Spannungen vertieft.  Deswegen liegt meine Perspektive darauf, dass Schulen vermehrt innerlich differenzieren und im Sinne einer inklusiven Bildungsidee, Schüler*innen perspektivisch immer weniger in verschiedene Schulformen sortiert werden, sondern in einer Schule, die für alle Kinder unter einem Dach da ist, lernen. Dafür sollten die Bundesländer entsprechend Möglichkeiten haben, wenn dies auch gesellschaftlich mit getragen wird.

Mit freundlichem Gruß

Olaf Duge         

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