Warum werden die die Kindestunterhaltszahlungen nicht an die neue Situation angepasst? Warum muß der hauptbetreuende Elternteil die massiv steigenden Lebenserhaltungskosten allein tragen?

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Pascal Meiser
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Frage von Meike W. •

Warum werden die die Kindestunterhaltszahlungen nicht an die neue Situation angepasst? Warum muß der hauptbetreuende Elternteil die massiv steigenden Lebenserhaltungskosten allein tragen?

Sehr geehrter Herr Meiser,
Ich lebe als Alleinerziehende mit zwei Kindern im Friedrichshain. Meine Miete ist in den letzten Jahren um gut 100 Euro gestiegen. Nun kommen Energiepreise und die steigenden Lebensmittelkosten usw. hinzu. Der Unterhalt für die Kinder bleibt aber auf im Vergleich lächerlich niedrigem Niveau. Alles weitere zahle ich allein. Der hauptbetreuende Elternteil wird damit allein gelassen. Ich wäre froh, wenn Sie dieses Thema einmal in die Diskussion bringen könnten.
Mit freundlichen Grüßen Meike W.

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DIE LINKE

Sehr geehrte Frau W.,

bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen erst heute und mit solchem großem Verzug antworte. Sie können aber sicher sein, dass auch mir die explodierenden Lebenshaltungskosten und die gerade bei uns in Friedrichshain-Kreuzberg immer weiter steigenden Mieten große Sorgen machen. Und mir ist sehr bewusst, dass es insbesondere Alleinerziehende auch schon vor der Inflationskrise häufig sehr schwer hatten, mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Einkommen über den Monat zu kommen.

Unsere Fraktion DIE LINKE setzt sich daher schon lange dafür ein, dass Alleinerziehende besser unterstützt werden müssen. Die zum 1. Januar 2023 erfolgte Anhebung der Höhe der Unterhalts gemäß Düsseldorfer Tabelle um rund 10 Prozent war daher in der Tat notwendig, um die Lasten der Preissteigerungen nicht einseitig bei den Alleinerziehenden abzuladen. Mit höheren Unterhaltsansprüchen lässt sich die Situation Alleinerziehender gerade in der jetzigen Situation aus unserer Sicht aber kaum nachhaltig verbessern. Deswegen setzen wir als Fraktion DIE LINKE uns weiter für gezielte Entlastungen gerade für Menschen mit einem geringen Einkommen ein. Wir streiten weiter für eine echte Kindergrundsicherung, die insbesondere diejenigen unterstützt, deren Eltern nur über ein geringes Einkommen verfügen. Und wir fordern weiter ein, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert wird. All dies würde gerade Alleinerziehenden besonders zu Gute kommen. Leider haben wir den Eindruck, dass die aktuelle Bundesregierung trotz gegenteiliger Ankündigungen hier bestenfalls halbherzige Anstrengungen unternimmt, weil sie nicht bereit zu sein scheint, die für viele dieser Maßnahmen notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen.

Als Fraktion DIE LINKE werden wir uns nichtsdestotrotz weiter im Bundestag dafür einsetzen, dass Familien und vor allem Alleinerziehende mit ihren Familien besser unterstützt und gerade in der aktuell sehr schwierigen Situation nicht im Stich gelassen werden.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage damit zu Ihrer Zufriedenheit beantworten. Für Rückfragen können Sie sich jederzeit gerne an mich oder an die familienpolitischen Sprecherin unserer Fraktion Gökay Akbulut (goekay.akbulut@bundestag.de) wenden.

Mit freundlichen Grüßen
Pascal Meiser