Frage an Patrick Sensburg bezüglich Umwelt

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Patrick Sensburg
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Frage von Andreas R. •

Frage an Patrick Sensburg von Andreas R. bezüglich Umwelt

Hallo Hr. Sensburg.

Vielen Dank für die Antwort und dass Sie die Bedenken zu CCS mittragen.

Was ich aber nicht verstehe ist, warum wir Kohlekraftwerke benötigen?

Die Politik hat Ziele in der Energieeffizienz! D.h. der Energiebedarf muss stetig sinken.
Es gibt "saubere" Quellen ohne Ende.

Gefördert und subventioniert hat gerade die CDU nur jene, die eine "dreckige" Energiegewinnung (z.B. Atomstrom und Kohle) verursachen. Das können Sie ab heute ändern! Die Energiewende ist in aller Munde.

Meine (Nach-) Fragen:
Sie scheinen ein Fan der Kohle zu sein. Jeder weiß, dass fossile Brennstoffe massiv zuviel CO2 erzeugen. Warum hat die CDU -wenn Sie die Grünen so angreifen- niemals ernsthaft auf andere Energieträger im "sauberen" Segment gesetzt?
Warum muss schon wieder mit CCS in der Entwicklung von CCS-Verfahren und damit in fossile Energieträger in der Energiewinnung Geld in die "falsche Richtung verbrannt" werden?

Mir scheint dies nur einem einzigen Zweck dienlich zu sein: weitere Fixierung von Monopolstrukturen in der Energiewirtschaft, statt auf Dezentralisierung zu setzen!

Jedes Kind weiß heute, dass Öl, Gas und Kohle endlich sind. Wir haben den Peak-Point bereits in allen diesen Energieträgern überwunden. Die Preisspirale wird nicht mehr sinken, sondern überproportional ansteigen. Erneuerbare Energien haben lediglich Investitionskosten aber keine Kosten für Rohstoffe zur Verbrennung. Das ist ein überaus wichtiger Unterschied!

Fordern auch Sie die rund 4.000 km neuen Stromtrassen quer durch Deutschland?
Damit zementieren Sie den Großkonzerne die Marktmacht im Stromnetz wie in der Energiegewinnung. Jede aktuelle Studie spricht von Dezentralisierung als Ziel.

Diese Dezentralisierung hat mehr Arbeitsplätze in den letzten Jahren geschaffen hat, als die konventionellen Energiekonzerne in 50 Jahren! Wie vereinbaren Sie dies mit Ihren politischen Zielen für die Bürger in Hinblick auf Arbeitsplatzsicherung und Abbau von Arbeitslosigkeit?

Viele Grüße
Andreas Rohrmann

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Rohrmann,

ich bin kein „Fan“ von Kohle oder von „Monopolstrukturen“ in der Energiewirtschaft. Ich bin ein „Fan“ von sicherer, sauberer und bezahlbarer Energieversorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger sowie für unsere Unternehmen. Und ich bin gegen den Import von Atomstrom aus dem Ausland. Das ist ein wichtiger Unterschied – und offensichtlich auch der entscheidende energiepolitische Unterschied zwischen der Union und den Grünen. Die CDU-geführte Bundesregierung hat im letzten Jahr ein Energiekonzept vorgelegt, in dem erstmals eine Strategie für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung bis zum Jahr 2050 aufgezeigt wird. Ein solch umfassendes Konzept hat es in der deutschen Umwelt- und Energiepolitik so noch nicht gegeben. Bis zum Jahr 2050 sollen der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromproduktion auf 80 Prozent gesteigert, der Primärenergieverbrauch in Deutschland halbiert und die Emission klimaschädlicher Treibhausgase um mindestens 80 Prozent gegenüber 1990 vermindert werden.

Sie haben Recht: Unsere ehrgeizigen Klimaschutzziele setzen einem Ausbau von Kohle- und Gaskraftwerken Grenzen. Dennoch werden wir auch auf diese Technologie nicht verzichten können. Ihre ständige Verfügbarkeit und die flexiblen Einsatzmöglichkeiten, insbesondere der Gaskraftwerke, sind für eine stabile Energieversorgung weiterhin erforderlich, um die schwankende Verfügbarkeit der Erneuerbaren Energien auszugleichen. Die weltweit modernsten Kraftwerke mit einem hohen Wirkungsgrad, und dazu zählt auch Datteln 4, stehen dabei für ein hohes Maß an Umwelt- und Klimaschutz.

Sehr geehrter Herr Rohrmann, die Union geht den Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien schneller und seriöser als alle anderen Parteien. Unser und mein Ziel ist es, dabei um breite Zustimmung bei den Bürgerinnen und Bürgern zu werben. Auch wenn den Grünen damit ein wichtiges „Feindbild“ verloren geht, werde ich diesen Weg weiter unterstützen und für gemeinsames und entschlossenes Handeln werben.
Sollten Sie noch weitere Fragen haben, freue ich mich auf eine persönliche E-Mail von Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr

Patrick Sensburg