Sehr geehrter Herr Aumer, ihre Schwesterpartei zeigt sich offen für den Vorschlag, den Renteneintritt an die Beitragsjahre zu koppeln. Wie steht die CSU und die Union im Ausschuss zu diesem Vorschlag?
Ihre Schwesterpartei zeigt sich offen für den Vorschlag, den Renteneintritt an die Beitragsjahre zu koppeln. Wie steht die CSU und die Union im Ausschuss „Arbeit und Soziales“ zu diesem Vorschlag?
Was ist mit Menschen, die durch Krankheit in jungen Jahren erst später in den Beruf kommen? Was ist mit Menschen die arbeitslos werden, aber keinen Anspruch auf ALG1 oder Grundsicherung haben? Brauchen wir nicht gut ausgebildete Akademiker für den Fortschritt? Würde die Ungerechtigkeit zwischen Akademikern mit Rente und Akademikern mit Pension nicht größer? Handelt es sich bei dem Vorschlag um eine neue Form der Rente mit 63, die von der Wirtschaft in Teilen kritisch gesehen wird?
https://www.spiegel.de/wirtschaft/rente-union-offen-fuer-spd-vorschlag-zu-renteneintrittsalter-oekonomen-widersprechen-a-f31d5087-23f3-4271-b62e-11d24aa08da1
Sehr geehrter Herr R.,
vielen Dank für Ihre Anfrage und die darin angesprochenen Fragen.
Rentenpolitik darf nicht auf plakative Vereinfachungen hinauslaufen. Einzelne Vorschläge aus der politischen Debatte sind keine Beschlusslage, sondern Diskussionsbeiträge. Maßstab muss eine generationengerechte, realistische und sozial ausgewogene Ausgestaltung des Rentensystems sein. Nachhaltige Rentenpolitik braucht Beschäftigung, nicht Anreize zum früheren Ausstieg.
Die Union steht für eine Rentenpolitik mit Augenmaß. Pauschale Modelle, die komplexe Lebensläufe ignorieren und neue Ungerechtigkeiten schaffen, führen in die falsche Richtung. Reformen müssen realistisch, sozial gerecht und generationenfest sein. Ein starres Koppeln des Renteneintritts an Beitragsjahre erfüllt diese Anforderungen nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Peter Aumer
