Frage an Petra Nicolaisen bezüglich Verkehr

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Petra Nicolaisen
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Frage von Christian Alexander T. •

Frage an Petra Nicolaisen von Christian Alexander T. bezüglich Verkehr

Wie lässt sich die Verkehswende in einer weitläufigen ländlichen Region wie dem Kreis Schleswig-Flensburg bewerkstelligen?

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Sehr geehrter Herr T.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die Verkehrswende in einer ländlichen Region ist eine vielschichtige Aufgabe. Der Kreis Schleswig-Flensburg ist eine von 18 Modellregionen in Deutschland, in denen das Modellvorhaben „LaSiVerMob“ (Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen) umgesetzt wird. Darin wurde unter anderem die Förderung bürgernaher Mobilität in den Fokus gerückt.

Ziel des Projekts ist - kurz und einfach gesagt - die Entwicklung von langfristigen und abgestimmten Mobilitätsangeboten, die nah an den Lebenswirklichkeiten der Bürgerinnen und Bürger sind. Durch eine detaillierte Bestandsaufnahme des Mobilitätsangebotes und -bedarfs konnten neue Mobilitätskonzepte erarbeitet werden. Verschiedene Nutzergruppen wurden vor Ort aktiv in die Entwicklung und Umsetzung von Mobilitätsangeboten eingebunden. Beispielsweise wurden im Pilotversorgungsraum Husby Verbindungslücken identifiziert und ein halbflexibles Rufbussystem („DorfSHUTTLE“) entwickelt, um die regionale Anbindung an den Ankerort Husby und den Bahnhof zu verbessern. Langfristig sollen Erkenntnisse aus den Handlungsansätzen auf weitere Teilräume des Kreises übertragen werden. Weitere Informationen zum Modellprojekt können Sie unter dem nachfolgenden Link abrufen: https://www.schleswig-flensburg.de/Politik-Verwaltung-/Projekte-Initiativen/Modellprojekt-Versorgung-und-Mobilit%C3%A4t-im-l%C3%A4ndlichen-Raum .

Parallel zu diesem Modellvorhaben wurde Ende 2016 der erste Regionale Nahverkehrsplan (RNVP) für den gemeinsamen Planungsraum I (Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Stadt Flensburg) für den Zeitraum 2017 – 2021 erstellt, der die Qualität und Verzahnung des Bus- und Bahnverkehrsangebotes sichern und weiterentwickeln soll.

Diese Pläne und Projekte bilden eine wichtige Grundlage für die Verkehrswende. Für einen Wandel müssen die herkömmlichen Angebote und Strukturen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gestärkt und mit innovativen flexiblen Mobilitätsangeboten kombiniert werden. Damit sich neue Mobilitätskonzepte wie Rufbusangebote, Mitfahrbänke und andere Carpooling und Carsharing-Möglichkeiten wie Bürgerbussysteme und Sammeltaxifahrten etablieren können, müssen diese sorgfältig konzipiert und deren Nutzung evaluiert werden. Hierfür bedarf es Zeit, finanzieller Ressourcen und guter kommunaler Planung.

Auch der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur ist ein wichtiger Bestandteil der Verkehrswende. Dennoch bleibt in einem weitläufigen Landkreis wie dem Kreis Schleswig-Flensburg das Auto weiterhin das wichtigste Verkehrsmittel. Deshalb werden auch die steuerliche Förderung von Elektrofahrzeugen und E-Dienstfahrzeugen sowie der Ausbau der Ladeinfrastruktur einen wichtigen Beitrag für die Verkehrswende in der Region leisten.

Unser Ziel ist es, ein bedarfsoptimiertes Mobilitätsangebot zu entwickeln, mit dem die Menschen in der Region mit einem vertretbaren zeitlichen und finanziellen Aufwand ihre Versorgungsorte und Anschlüsse an den ÖPNV erreichen können. Dafür, sehr geehrter Herr T., werde ich mich auch weiterhin einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Petra Nicolaisen

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