Wieso kommt eine (unbefristete) Impfpflicht als letztes Mittel in der Corona-Bekämpfung infrage, wenn Daten zur Frauengesundheit fehlen und die C-Impfung wenig Fremdschutz bietet?

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Reem Alabali-Radovan
SPD
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Frage von Sina S. •

Wieso kommt eine (unbefristete) Impfpflicht als letztes Mittel in der Corona-Bekämpfung infrage, wenn Daten zur Frauengesundheit fehlen und die C-Impfung wenig Fremdschutz bietet?

Welche alternativen Maßnahmen gibt es, die Intensivstationen und das Gesundheitssystem zu entlasten?
Wann ist mit besseren Impfstoffen zu rechnen?
Welche Rolle spielt der Einsatz von Medikamenten bei der Erkrankung?
Gibt es Ansätze, frühzeitig Corona-Infizierte ambulant zu behandeln?
Warum wird das Infektionsschutzgesetz immer wieder angepasst?

Quellen:
www.frauenaerzte-im-netz.de (Bundesverband der Frauenärzte)
www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/COVID-19?s=&p=1&n=1&nid=129426
www.aerztezeitung.de/Politik/Allgemeine-Impfpflicht-Ethikexpertinnen-eher-skeptisch-425085.html

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SPD

Sehr geehrte Frau S.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Wir wollen sicherstellen, dass Menschen, die aufgrund ihres Alters oder ihres Gesundheitszustandes ein besonders hohes Infektionsrisiko und ein besonders hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf haben besser geschützt werden. Aus diesem Grund hat sich der Bundestag für eine einrichtungsbezogene Impfpflicht entschieden. Eine allgemeine Impfpflicht sehen wir mit dieser Gesetzesinitiative nicht vor. Über eine allgemeine Impfpflicht wird der Deutsche Bundestag zeitnah unter Einbeziehung wissenschaftlicher Expertise und einer Einschätzung des Ethikrates beraten.

Studien zeigen, dass die in Deutschland zur Anwendung kommenden Impfungen gegen Covid-19 die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung reduzieren. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit eines positiven PCR-Tests für Geimpfte signifikant geringer. Ein weiterer Fakt ist, dass ebenso die Virusausscheidungen bei Geimpften geringer sind. Damit lässt sich sagen, dass die in Deutschland vorherrschenden Impfstoffe wirksam und schützend sind, da auch die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufes oder eines überlasteten Gesundheitssystems mit jeder weiteren Impfung reduziert wird. 

Im Übrigen wird in Deutschland ein Impfstoff nur dann zugelassen, wenn er alle drei Phasen des klinischen Studienprogramms erfolgreich bestanden hat. Diese nationalen und internationalen Qualitätsstandards gelten wie bei allen anderen Impfstoff-Entwicklungen auch bei der Zulassung einer Coronavirus-Impfung. Alle bisher in Deutschland bzw. Europa zugelassenen Impfstoffe bieten einen guten Schutz und werden deshalb von der Ständigen Impfkommission empfohlen.

Neue Impfstoffe sind darüber hinaus bereits in der Prüfung und dürften - sofern erfolgsversprechend - bald zugelassen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Team Alabali-Radovan

 

 

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