Wieso meinen Sie, dass ein Tempolimit mit seinen Energieeinsparungen und weniger Unfällen und Unfallopfern nichts bringen würde für Klima und und Menschen?
Sehr geehrter Herr Houben.
Vielen Dank und Ihnen mein Kompliment, das habe ich noch selten erlebt, innerhalb eines Tages die Antwort auf Abgeordnetenwatch.de
Danke für die ausführlichen Erläuterungen: Sie wiederholen dem Grunde nach Ihre Aussage, dass ein generelles Tempolimit für den Klimaschutz nichts bringen würde.
Das Umweltbundesamt hat errechnet, dass 2,1 Milliarden Liter fossiler Kraftstoff oder 3,8 % des Verbrauchs eingespart werden könnten durch Tempolimits.
Ein Tempolimit führt zu weniger Energieverbrauch, zu weniger schweren Unfällen und weniger Toten und reduziert die Abgabe von Schadstoffen in die Umwelt.
Frage: Wieso meinen Sie ob dieser Tatsachen, dass all diese positiven Wirkungen für Mensch und Natur (schließlich auch unsere Wirtschaft) nichts bringen würden für Klima und unsere Gesellschaft?
Sehr geehrter Herr T.,
die Frage eines Tempolimits ist immer auch eine Frage von Abwägung und Verhältnismäßigkeit. Wir als Freie Demokraten sprechen uns gegen ein generelles Tempolimit aus. Letztlich handelt es sich hier um eine Ermessensentscheidung jedes Einzelnen, wie schnell er auf unbegrenzten Strecken, die dies ermöglichen, fahren will. Durch den gegenwärtig hohen Spritpreis entsteht eine stärkere Anreizwirkung, langsamer zu fahren, um Benzin und Geld zu sparen. Durch die zunehmende Einpreisung der CO2-Emissionen in den Benzinpreis, schlagen sich auch die bei höherem Tempo größeren Schadstoffemissionen im Preis nieder und verstärken diese Anreizwirkung. Nichtsdestotrotz sollte der Staat den Bürgern diese Entscheidung nicht abnehmen. Ob ich mit einem vollelektrischen Auto auf der Autobahn 130 km/h oder 150 km/h fahre, hat bei einer Betankung mit grünen Strom keine Bewandtnis für das Klima. Der starke Markthochlauf von E-Autos schmälert also die vermeintlichen positiven Effekte eines Tempolimits.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Houben
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