Sehr geehrter Herr B.

vielen Dank für Ihre Frage. Ein Etappenziel bei der Entwicklung von naturbelassenen Flächen wurde bereits Anfang 2021 erreicht: 30.000 Hektar und damit ein Prozent der Brandenburger Landesfläche gelten bereits seit mehr als zwei Jahren als Wildnisgebiete. Mehr dazu lesen sie hier: https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/aktuelles/presseinformationen/detail/~28-02-2021-ein-prozent-wildnis

Was den Status quo beim Wald angeht, sind bisher 3,9 Prozent der Waldgebiete im Land der natürlichen Waldentwicklung überlassen. Um hier das 10-Prozent-Ziel zu erreichen, konzentriert sich Brandenburgs Umweltministerium auf Flächen in Landesbesitz. Die Flächen zur Naturwaldentwicklung werden in Teilen identisch sein mit denen zur Entwicklung von Wildnis.

Bis die gesamte Gebietskulisse für Wildnisgebiete in Brandenburg feststeht, wird es laut Umweltminister Axel Vogel noch etwa zwei Jahre dauern. Für das 2-Prozent-Ziel hat das Ministerium Flächen im Blick, die sich in den Kernzonen des Biosphärengebiete befinden und Naturentwicklungsgebiete sind. Des Weiteren handelt es sich um Flächen im Eigentum der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg. Für das Gesamtbild gilt es, weitere Flächen etwa aus Bergbaufolgelandschaften, aus ehemals militärischer Nutzung und von privaten Stiftungen zu erfassen. Erst danach kann und wird das Land eine Entscheidung bzgl. der NWE-10-Flächen und der Wildnisgebiete an den Bund melden.

Gebietsvorschläge für die Erreichung der Ziele gibt es also bereits, eine abschließende Festlegung noch nicht. Grundsätzlich sollen Flächen ausgewiesen werden, welche sich im Besitz des Landes befinden oder Organisationen gehören, die sich für die Wildnisentwicklung auf ihren Flächen entschieden haben. Die Vorschläge werden mit Eigentümer*innen, Gemeinden und Nutzer*innen besprochen.

Ausführlich informieren über die Thematik können Sie sich auf der Website des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz: https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/umwelt/wildnis-nwe10-in-brandenburg/ In den FAQ dort finden Sie auch Antworten auf die häufigsten Fragen.

Mit bündnisgrünen Grüßen

Ricarda Budke