Was schlagen Sie vor, mit der Frage des Wolfbestandes und der damit verbundenen Gefahr für Nutztiere umzugehen?

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Frage von Luca Tom P. •

Was schlagen Sie vor, mit der Frage des Wolfbestandes und der damit verbundenen Gefahr für Nutztiere umzugehen?

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Sehr geehrter Herr P.,

vielen Dank für Ihre Nachricht zum Wolfbestand über die Online-Plattform abgeordnetenwatch.de.

Als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ist es unser Ziel, das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf so zu gestalten, dass trotz noch steigender Wolfspopulation möglichst wenige Konflikte auftreten. Daher ist ein institutionalisierter Dialog „Weidetierhaltung und Wolf“ geplant.

Wir setzen auf eine Ausweitung geeigneter Schutzmaßnahmen wie Herdenschutzhunde und Zäune sowie praktikable Entschädigungsregelungen. Zudem werden wir die Monitoringstandards überarbeiten, um die Anzahl der in Deutschland lebenden Wölfe realitätsgetreu abzubilden. So wird den Ländern europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement ermöglicht. Darüber hinaus erarbeitet eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe eine Definition des „günstigen Erhaltungszustandes“ beim Wolf, damit den Kriterien der FFH-Bewertung (Flora-Fauna-Habitat Richtlinie) entsprochen werden kann.

Im Rahmen des Bundesnaturschutzgesetzes ist es bereits jetzt möglich, besonders auffällige Wölfe aus dem Rudel zu entnehmen. Dies erfolgt ausnahmsweise und nach eingehender Prüfung und Genehmigung durch die zuständige Naturschutzbehörde. Somit bleibt der strenge Schutzstatus des Wolfes erhalten. Die reguläre Bejagung von Wölfe lehnen wir ab. Eine einfache Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht würde schon wegen der Naturschutzklausel in § 21 BJagdG zu einer ganzjährigen Schonzeit führen und hätte keinen bestandsregulierenden Effekt.

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Rita Hagl-Kehl

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