Frage an Robert Gabel bezüglich Soziale Sicherung

Robert Gabel
Robert Gabel
Tierschutzpartei
0 %
/ 1 Fragen beantwortet
Frage von Henner P. •

Frage an Robert Gabel von Henner P. bezüglich Soziale Sicherung

kann ich als hartz 4 empfaenger und 1 euro-jobber mir noch fleisch leisten, wenn sie ihre tierschutzvorhaben durchsetzen oder ist das steak nur noch fuer reiche?

Robert Gabel
Antwort von
Tierschutzpartei

Hallo Herr P.,

vielen Dank für Ihre Frage. Zunächst ist wichtig, zu verstehen, dass der Preis im Supermarkt nicht der wahre Preis ist. Jedes Jahr werden in Deutschland etliche Milliarden an Subventionen für die konventionelle (Massen)tierhaltung ausgezahlt - Geld, dass bspw. im Haushalt für Soziales dadurch nicht vorhanden ist und also auch Ihnen fehlt. Dazu kommen weitere Kosten wie die Umwelt- und Gesundheitsschäden (Nitrat, Pestizide), die bezahlt werden müssen, aber sich nicht im Supermarktpreis widerspiegeln. Weiters gibt es Schäden, die wir nicht hier und nicht jetzt bezahlen, deren Kosten aber irgendwann von irgendwem übernommen werden müssen: Regenwaldrodung für Tierfutter, multiresistente Keime, Tierseuchen etc. Wenn man dies alles dazu nimmt, ist ein Steak schon mal weitaus teurer, als es scheint. Und noch wichtiger als all dies: Ein Tier, das gequält wird für ein Steak oder eine Milch (bis zu 10 % aller Schlachtungen werden ohne wirksame Betäubung vorgenommen und die Milchindustrie ist untrennbar verschränkt mit der Fleischindustrie), stellt keine Rechnung, klagt niemanden an, man hört und sieht diese Grausamkeiten nicht einmal, weil sie unsichtbar hinter hohen Mauern vor sich gehen. Tod, Qual, Leid und langfristige Risiken zu beziffern ist unmöglich.

Anzunehmen, dass eine tierleidfreie und gesunde Tierhaltung teurer wäre, ist also ein Trugschluss. Sie kann sogar unterm Strich günstiger sein. Und ethisches Verhalten, also die Natur nicht zu zerstören und kein Tier quälen zu lassen, nur um ein paar Sekunden Geschmack im Mund zu haben, ist eigentlich niemals zu teuer. Ganz generell kann eine tierleidfreie Landwirtschaft sogar Arbeitsplätze schaffen, was dann Allen (ökonomisch, ökologisch, ethisch) zugute kommt. Das Gegeneinanderausspielen der Interessen von Mensch und Tier ist auf jeden Fall ein Irrweg; es gilt, beides zusammen zu denken und Lösungen zu finden. Innovativ, gerecht und nachhaltig.

Bei weiteren Fragen, schreiben Sie einfach nochmals oder sprechen mich persönlich an.

Mit den besten Grüßen

Robert Gabel

Was möchten Sie wissen von:
Robert Gabel
Robert Gabel
Tierschutzpartei