Frage an Roderich Kiesewetter bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

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Roderich Kiesewetter
CDU
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Frage von Ralf O. •

Frage an Roderich Kiesewetter von Ralf O. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Kiesewetter,

in dieser Krisenzeit wird sich wohl zeigen, ob Europa noch so weiterexistieren kann.Barrosos ewige Forderungen den EU-Rettungsschirm auszuweiten, klingen ein wenig nach Endzeitstimmung.
Wolfgang Schäuble hat ja nicht nur den Vorschlag einer Europäisiserung der Energiewende gebracht, sondern 1994 auch Kerneuropa befürwortet. Wäre es nicht sinnvoller, dass die EU zurück geht auf solch ein Kerneuropa, mit dem Rest Europas auf der Basis eines Europas der verschiedenen Geschwindigkeiten verbleibt, desweiteren einen Nord- und einen Südeuro einführt und eine verteidigungspolitische Achse Großbritannien-Frankreich-Deutschland eingeht, um die europäische Säule innerhalb der NATO zu stärken und die Europäische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik (EVSP)wieder zu beleben.Was spricht dagegen? Wie stehen Sie eigentlich zu dem alten Vorschlag von Franz Josef Strauss eine europäische Atommacht zu gründen? Frankreich hatte Deutschland ja vor kurzer Zeit einmal den Atomschutz der Force de frappe alternativ zum US-Atomschild angeboten.
Warum nicht die Rückkehr zu einem kleineren Europa, das mehr integriert ist als diese Ausfransung nach allen EU-Grenzen. Ist die Erweiterung der Eu auf 27 Mitglieder in kurzer Zeit nicht einfach zuviel, um diesen Haufen überhaupt noch managen zu können? Wäre kleiner aber feiner und mit dem Rest assoziiert nicht besser?

Mit freundlichen Grüssen

Ralf Ostner

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CDU

Sehr geehrter Herr Ostner,

entschuldigen Sie meine späte Antwort. Ihre Sorgen sind natürlich verständlich. Die schnelle Erweiterung der EU führte dazu, dass eine gleichzeitige Vertiefung der politischen Union nicht möglich war.

Auch in Bezug auf die gemeinsame europäische Währung gibt es verschiedene Optionen: scheitern wir mit der Rettung des Euro, so sind die Folgen nicht absehbar. Unterstützen wir die schwachen Eurostaaten, so kann zumindest die Zeit überbrückt werden, die benötigt wird, bis inländische Reformen ihre Wirkung zeigen.

Hinsichtlich der von Ihnen angebrachten atomaren Fragen bin ich für koordinierte Abrüstung und nicht für die von Ihnen vorgeschlagene Erweiterung.

In Bezug auf Ihre Fragen zur Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik verweise ich auf folgendes Papier, das meine Einstellung zur sicherheitspolitischen Zukunft Europas darlegt: http://roderich-kiesewetter.de/fileadmin/user_upload/media/dokumente/2012/20120530-GSVP-Papier.pdf

Mit freundlichen Grüßen
Roderich Kiesewetter

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