Frage an Roderich Kiesewetter bezüglich Gesundheit

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Roderich Kiesewetter
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Frage von Raphael H. •

Frage an Roderich Kiesewetter von Raphael H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Kiesewetter,
bedauerlicherweise hat der Gesundheitsminister Herr Spahn bisher keine Frage der mehr als 100 Anfragen auf dieser Plattform beantwortet, weshalb ich mich an Sie wende mit meinem Anliegen. 2021 soll es ab sofort eine Art digitale Patientenakte geben, auf deren Einträge alle Ärzte, Apotheker oder Therapeuten zugreifen können sollen. Auf der einen Seite wird in manchen Bereichen Datenschutz sehr hoch geschrieben und man ist als Bürger aufgefordert dies und das zu unterschreiben, um sich mit dem Datenschutz einverstanden zu erklären. Auf der anderen Seite hat man seitens des Gesundheitsministeriums anscheinend kein Problem damit, die Digitalisierung in der Gesundheit schnell voranzutreiben. Ob der einzelne Bürger das so will, spielt wohl keine Rolle. Man muss mitziehen. George Orwell lässt grüßen. Schizophrenie? Bipolare Störung? Diabetes? Arthrose? Leukämie? Kein Problem, alles abrufbar und offen wie ein Scheunentor, denn kein elektronisches/digitales System ist sicher. Es sind Sanktionen gegen Ärzte geplant, welche sich nicht an die Telematikinfrastruktur anbinden lassen wollen. Anscheinend gibt es überhaupt keine Bedenken oder mögliche Nachteile eines solchen Schrittes, sondern nur Vorteile, wenn man das Gesundheitsministerium dazu hört.
Sind Sie für eine solche Gesetzesinitiative? Sehen Sie berechtigte Gefahren oder Nachteile für eine solche Einführung? Was, wenn es Menschen gibt, die sich einer solchen Digitalisierung widersetzen wollen? Haben diese eine Chance, erfolgreich zu sein?
Auf dieses Thema bin ich unter anderem durch diese Dokumentation gekommen.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-der-glaeserne-patient---daten-in-gefahr-100.html

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Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Erlauben Sie mir Sie zunächst darauf hinzuweisen, daß gesetzlich Versicherte selber entscheiden dürfen, ob ihre Gesundheitsdaten in der elektronischen Patientenakte (ePA) gespeichert werden.

Ich persönlich befürworte das Konzept der elektronischen Patientenakte, da die notwendige Vernetzung im Gesundheitswesen ermöglicht wird. Durch die Dateneinsicht werden Ärzte unterschiedlicher Fachbereiche auf wichtige Informationen, wie Blutwerte, Behandlungen, Medikamenteneinnahme oder Vorerkrankungen, zugreifen können. Dies wird eine bessere und schnellere Behandlung der Patientinnen und Patienten zur Folge haben. Ebenfalls sei anzumerken, daß in einem Notfall wichtige Patientendaten sofort zur Verfügung stehen werden. Des Weiteren können Doppeluntersuchungen vermieden werden.

Um solche eine Vernetzung deutschlandweit zu etablieren, müssen selbstverständlich Arztpraxen sowie Krankenhäuser an der Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen werden. Überdies werden die gesetzlich Versicherten auch von der Kontrolle über die eigenen Gesundheitsdaten profitieren. Sollten Sie sich für die ePA entscheiden, haben Sie sogar durch Ihre elektronischen Geräte, wie Smartphones oder Tablet, Einsicht in Ihre Akte.

Ich hoffe, Sie könne diese Position nachvollziehen.

Herzliche Grüße
Roderich Kiesewetter

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