Panzer ohne Luftüberlegenheitsjäger noch zeitgemäß?

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Roderich Kiesewetter
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Frage von Willy K. •

Panzer ohne Luftüberlegenheitsjäger noch zeitgemäß?

Sehr geehrter Herr Kiesewetter,

wir sehen nun die lang erwarteten westlichen Panzer in der Ukraine, darunter Leopard-2 aus deutscher Produktion, aber auch Schützenpanzer M3 Bradley. Bis auf den britischen Challenger-2 werden von fast allen "frontlastigen" Panzern bereits Schäden oder sogar vollständige Zerstörungen von beiden Seiten bestätigt.
Nun sind diese Waffensysteme in recht überschaubarer Anzahl geliefert worden, zum anderen können ohne entsprechende Munition die ukrainischen Streitkräfte das verminte Vorfeld der russischen Befestigungen nicht räumen und bleiben stecken.
Was aber nach wie vor ins Auge sticht, dass der Ukraine vor allem für die zeitgemäße Gefechtsführung Luftüberlegenheit fehlt, vor allem Kampfjets.
Dennoch ist ein Waffensystem besonders davon betroffen, der franz. AMX-10-RC, obwohl mit der Mirage2000c Frankreich selbst handeln könnte

Beraten Sie darüber mit Ihren franz. Kollegen?

vgl.: https://www.n-tv.de/24232777

Mit freundlichen Grüßen

Willy K.

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Lieber Herr K.,

vielen Dank für die Frage, die den Finger in die Wunde legt.

Der Ukraine wird bislang das sog. Gefecht der verbundenen Waffen verwehrt, da bislang keine Kampfflugzeuge (außer Mig29)  oder Kampfhubschrauber in nennenswerter Anzahl geliefert wurden. Zudem fehlt es an der erforderlichen Menge an mobilen Flugabwehrsystemen, um die Truppen an der Front zu schützen. Die wenigen, die die Ukraine hat, sind in den Städten und schützen die Zivilbevölkerung vor Dauerbeschuss. Eine Parlamentsarmee wie Deutschland würde seine Soldaten niemals so ungeschützt (ohne Flugabwehr und Luftnahunterstützung) in eine Offensive schicken.

Es liegt also an der mangelhaften westlichen Unterstützung der Ukraine, daß die Befreiungsoffensive langsam und mit hohen Verlusten vorankommt.

Dabei ist u.a. der französische AMX-10-RC betroffen, der eine sehr dünne Panzerung besitzt.

Ich bin dazu im stetigen Austausch mit Parlamentariern verschiedener Parlamente, um den Druck auf die Regierungen der Unterstützer-Staaten zu erhöhen, endlich mehr und schneller weitreichende Systeme, Kampfflugzeuge, mehr Masse an Panzern und Flugabwehr sowie endlich mehr Munition zu liefern und die Produktion anzukurbeln.

Herzliche Grüße

Roderich Kiesewetter

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