Wie sollen künftig Auslandeinsätze zielgenauer definiert, strengerem (Erfolgs)Controlling unterzogen und Kosten eingespart werden ? Unterstützen Sie einen Untersuchungsausschuss ?
Sehr geehrter Herr Kiesewetter,
der 20 Jahre dauernde Auslandseinsatz in Afghanistan hat zwischen 12-17 Mrd Euro gekostet.Nach dem Abzug herrschen die Taliban stabiler als je zuvor, obwohl zuvor noch von einer stabilen Ordnung in Afghanistan und eine wehrhaften afghanischen Armee gesprochen worden ist.Wenn unsere Sicherheit und Freiheit in Afghanistan verteidigt worden wäre, müßten uns doch jetzt Angst und Bange sein.Ähnliches wird in zahlreichen anderen langjähr. Auslandseinsätzen (z.B. Mali) behauptet. Aber unsere Verbündeten, die wir unterstützen (in Mali Frankreich, zuvor in Afghanistan die USA) zuerst abgezogen und dennoch setzen wir die Auslandseinsätze fort.Gleichzeitig ist die Bundeswehr- für ihre Kernaufgabe, die Inlandsverteidigung- nicht mehr einsatzbereit.Sollte nicht der verantwortungsvolle Umgang mit Haushaltsmitteln u die künftige bessere Zielerreichung durch einen Untersuchungsausschuss Afghanistan überprüft und für die Zukunft verbessert werden?Wenn nein, warum nicht?
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank fü die sehr kluge Frage. Ja, ich unterstütze den Untersuchungsausschuss, aber auch die Enquête-Kommission zu Afghanistan und ich erhoffe mir, daß wir Lehren aus dem Afghanistan-Einsatz ziehen und für künftige Bundeswehreinsätze lernen. Dazu gehört für mich insbesondere, daß wir Einsatzdefinitionen und die Ziele von Einsätzen realistisch formulieren. Dies war in Afghanistan jahrelang nicht der Fall, man sprach vom "friedlichen Wiederaufbau" nicht von einem Kriegseinsatz - entsprechend mangelhaft waren unsere Soldaten ausgestattet. So etwas darf nicht mehr passieren. Künftig sollten wir regelmäßig Einsatzziele und die Erfolge evaluieren, um zeitnah Anpassungen und Änderungen vorzunehmen und realistisch einzuschätzen, ob und wie erfolgreich ein Einsatz ist. Dazu gehört auch die Frage, welche Kosten wie sinnvoll eingesetzt werden und ob ein militärischer Einsatz mit entwicklungspolitischen Maßnahmen und diplomatischer Unterstützung unterfüttert wird, damit sozusagen ein Gesamtkonzept entsteht.
Deshalb unterstütze ich den Untersuchungsausschuss wie auch die Enquête-Kommission.
Herzliche Grüße
Roderich Kiesewetter
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