Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Wolfgang W. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Bätzing,
Deutschland ist unerklärlicherweise immer noch Schlusslicht in der Bekämpfung der Tabakseuche.
Grundschulkinder, die sich Süßigkeiten im Kiosk kaufen, werden von einem Wand füllenden Tabakwaren-Display im Laden begrüßt.
Mehrere Länder haben diesem Übel einen Riegel vorgeschoben, bzw. werden dies in naher Zukunft tun.
In Irland - so beschloss es ein Gesetz - werden ab Juli d. J. solche Displays verboten.
Mir ist schon klar, das die Tabakmafia - Reemtsma, Phillip Morris, Altria etc. großen Einfluss auf die Bundesregierung ausüben - um es freundlich auszudrücken.
Es kann aber nicht sein, bei allem gesicherten Wissen, über die
Gefährlichkeit des Tabaks und die Gefährlichkeit der Industrie, die diese Produkte verkauft, die Schleichwerbung für das Rauchen ungehindert weitergeht.
Ich frage Sie, werden Sie dafür sorgen, dass die Displays in Kiosken und Supermärkten in Deutschland verschwinden?
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Weege
Sehr geehrter Herr Weege,
die Reduzierung des Tabakkonsums ist in Deutschland auf einem guten Weg. Die Raucherquote bei Jugendlichen in Deutschland sinkt weiter. Nach den neuesten Zahlen der Repräsentativerhebung "Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter jungen Menschen im Alter von 12-25 Jahren ist der Raucheranteil bei den Minderjährigen 2008 auf den niedrigsten Stand seit 1979 gesunken. Ich denke, dies ist ein großer Erfolg, auf dem man aufbauen kann. Ein wichtiger weiterer Schritt zur künftigen Verringerung des Angebots und der Nachfrage nach Tabakwaren in Deutschland ist die Unterzeichnung der Framework Convention on Tobacco Control (FCTC), die auch Empfehlungen bezüglich der Werbung am Verkaufsort enthät. In Deutschland hat für mich aber die Einführung von bildgestützten Warnhinweisen und ein Verbot der Plakataußenwerbung von Tabakprodukten Priorität.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing