Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
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Frage von Werner P. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Werner P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Bätzing,

in einer Antwort an Herrn Schnee vom 12.2.08 schrieben Sie:

Die gesundheitliche Gefährdung durch Passivrauch für Nichtraucher ist mit der von Rauchern vergleichbar.

Wie kommen Sie darauf, wenn doch die übliche Belastung von exponierten Nichtrauchern nur drei bis vier Tausendstel von der der Aktivraucher ausmacht?

Das belegegen einige Studien, die die Cotiningehalte (ein anerkannter Marker für Tabakrauch) bei exponierten Nichtrauchern und Rauchern gemessen haben.
Nachzulesen in dem von Ihnen offensichtlich referenzierten Werk "Passivrauchen ein unterschätztes Gesundheitsrisiko", herausgegeben von Dr. Pötschke-Langer.

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Sehr geehrter Herr Paul,

Ihre Frage verdeutlicht die Berechtigung meiner in der Antwort an Herrn Schnee getroffenen Aussage des "unterschätzten Gesundheitsrisikos".

Die von Ihnen angesprochene geringere Belastung der Nichtraucher bezieht sich auf den Cotiningehalt. Cotinin ist ein Abbauprodukt des Nikotins und insofern Biomarker für die Nikotinaufnahme durch den Körper. In der von Ihnen zitierten Publikation "Passivrauchen ein unterschätztes Gesundheitsrisiko" wurde eine "deutliche Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen der Exposition durch Passivrauch und der Nikotinaufnahme" festgestellt.

Vielleicht ist es Ihnen nicht aufgefallen, aber in dieser Publikation des Deutschen Krebsforschungszentrums heißt es ebenfalls "Tabakrauch enthält über 4.800 verschiedene Substanzen. Bei über 70 dieser Substanzen ist nachgewiesen, dass sie krebserregend sind oder im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen. Für die im Passivrauch enthaltenen Kanzerogene können keine Wirkungsschwellen als Dosismaß definiert werden, unterhalb derer keine Gesundheitsgefährdung zu erwarten wäre. Auch kleinste Belastungen mit den im Tabakrauch enthaltenen gentoxischen Kanzerogenen können zur Entwicklung von Tumoren beitragen."

Es liegt nicht in meiner Absicht, das Rauchen zu verbieten. Ich bin aber der Auffassung, dass man sich die Folgen sowohl für den Raucher als auch für den passiv Rauchenden bewusst machen sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Bätzing

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