Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Dirk G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Bätzing,
vorab möchte ich Sie ausdrücklich loben für ihre Äußerungen zum Nichtraucherschutz. Ich bin auch der Meinung, dass die Ausnahmen vom Rauchergesetz abgeschafft gehören und nicht dass Rauchverbotgesetz als solches. Nur durch Abschaffung der Ausnahmen ist eine Gleichbehandlung aller Kneipen/Restaurants gewährleistet!
Seit Anfang des Jahres gilt ein solches Gesetz auch in Hamburg und viele Freunde von mir und ich selber gehen viel öfter in Kneipen und Restaurants als je zuvor, da man nicht mehr mit Qualm belästigt wird und sein Essen/sein Bier einfach besser genießen kann.
Setzen Sie sich bitte weiter für den Nichtraucherschutz ein. Leider hört man meist nur etwas von Tabaklobbyisten (FDP) und selten etwas von Politikern, die konsequent für Nichtraucherschutz sind!
Jetzt meine Frage:
Wie stehen Sie zum Tabakwerbeverbot. Wäre das nicht auch eine wichtige Maßnahme, um vor allem Jugendliche erst gar nicht zum Rauchen zu verleiten?
D.Grote
Sehr geehrter Herr Grote,
eines der vorrangigen Gesundheitsziele der Bundesregierung ist es, den Tabakkonsum zu reduzieren. Dazu wurden Maßnahmen in den Bereichen Tabaksteuererhöhung, Werbeverbote, Tabakentwöhnung, Schutz vor Passivrauchen und Verhinderung des Einstiegs in das Rauchen umgesetzt. Eine nachhaltige Reduzierung des Tabakkonsums erfordert die Umsetzung eines zeitlich und inhaltlich aufeinander abgestimmten nationalen Maßnahmebündels. Dabei kommt es insbesondere auf die Kombination verhaltenspräventiver Maßnahmen mit Maßnahmen der Verhältnisprävention an.
Eine verhältnispräventive Maßnahme zur Reduzierung des Tabakkonsums war die Umsetzung der EU-Tabakwerbeverordnung in Deutschland. Damit sind sowohl grenzüberschreitende Werbung für Tabakprodukte in der Presse und im Internet als auch das Sponsoring von Veranstaltungen durch die Tabakindustrie nicht mehr zulässig. Mit der Neuregelung des Jugendschutzgesetzes wurde darüber hinaus ein Verbot der Vorführung von Werbefilmen und Werbeprogrammen mit Tabakwerbung bei Kinovorführungen und ähnlichen Veranstaltungen vor 18.00 Uhr ausgesprochen. Da direkte und indirekte Tabakwerbung auch einen Einfluss auf das Rauchverhalten selbst haben, stehe ich einer weiteren Einschränkung der Tabakwerbung aufgeschlossen gegenüber.
Zugleich ist es mir ein wichtiges Anliegen, das Nicht-Rauchen im gesellschaftlichen Bewusstsein zu fördern. Studien zufolge sind Kinder und Jugendliche im Vergleich zu Erwachsenen ungleich leichter durch Botschaften der Tabakwerbung zu beeinflussen. Es gibt Belege dafür, dass mit einer hohen Anzahl von Rauchszenen, die Kinder und Jugendliche in Filmen gesehen haben, sich die Wahrscheinlichkeit verdoppelt, selbst mit dem Rauchen zu beginnen. Auch rauchende Stars können zum negativen Vorbild für Kinder und Jugendliche werden. Aus diesem Grund habe ich zu den Intendanten der Fernsehsender Kontakt aufgenommen, um sie für dieses Problem weiter zu sensibilisieren und eine stärkere Beachtung des Nicht-Rauchens in Film- und Fernsehproduktionen zu erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing