Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Bernhard K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Bätzing,
in der Presse las ich, daß Ihnen sehr daran gelegen ist, auch in Deutschland Schockfotos auf den Zigarettenpackungen vorzuschreiben.
Na endlich, kann ich da nur sagen.
Aber warum gehen Sie nicht weiter, und schreiben diese Schockfotos nicht auch an den Zigarettenregalen in den Geschäften vor?
So eine DIN A4-Galerie mit Kehlkopfkrebs, Raucherlunge, faulen Zähnen und Raucherbein macht sich dort sicherlich gut.
Doch man kann ja all dies schön kaschieren und verstecken. Daher wäre das Nonplusultra an Abschreckung ein Aufdruck, direkt auf jeder Zigarette. Mit dem Gefahrsymbol eines Totenkopfes - oder dem gut lesbaren Hinweis "Rauchen fügt mir und meinen Mitmenschen Schaden zu" auf jeder Zigarette - wird ja wohl endlich auch die Botschaft verstanden werden.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Kletzenbauer
Sehr geehrter Herr Kletzenbauer,
zunächst möchte ich Ihnen für Ihre engagierten Anregungen danken.
Um möglichst viele Raucher vor den Folgen von Tabakkonsum zu warnen und weil Ergebnisse zu Studien über Bildhinweise auf Zigarettenschachteln belegen, dass sie einen Effekt auf die Wahrnehmung und Einstellung zum Rauchen haben, wurde die Platzierung von Warnhinweisen auf Zigarettenschachteln gewählt. Damit soll auf Erfahrungen aus den EU-Ländern Belgien und Großbritannien aufgebaut werden.
Eine vom Bundesministerium für Gesundheit im letzten Jahr veröffentlichte Literaturstudie belegt die Wirksamkeit der Warnhinweise. Die Studie analysiert verschiedene internationale Studien zu Bildwarnhinweisen auf Zigarettenschachteln. Die Ergebnisse belegen einen Effekt bildgestützter Warnhinweise auf die Wahrnehmung und Einstellung zum Rauchen. Sie halten junge Nichtraucherinnen und Nichtraucher vom Beginn des Rauchen ab und motivieren auch Raucherinnen und Raucher zum Rauchstopp. Frauen wurden durch die Warnhinweise stärker angesprochen. Auch die Mehrheit der in den Studien befragten Raucherinnen und Raucher sprach sich für die Einführung von Bildwarnhinweisen aus.
Ich setze mich dafür ein, dass auch in Deutschland die von der EU-Kommission vorgeschlagenen bildlichen Warnhinweise auf allen Tabakprodukten umgesetzt werden. Ich bin der Auffassung, dass Bilder die bestehenden Warnhinweise unmissverständlich ergänzen, denn ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Diese Form der Aufklärung und Information ist sinnvoll und muss genutzt werden. Warnhinweise auf Tabakprodukten müssen so schonungslos sein wie die Folgen des Rauchens .
Warnhinweise an Zigarettenregalen oder auf jeder Zigarette sind zur Zeit nicht vorgesehen. Ich denke, dass die Einführung von bildgeschützten Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen dem vordringlichem gesundheitspolitischen Ziel, den Tabakkonsum zu reduzieren, dienen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing