Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von antonio di n. bezüglich Gesundheit
Erneute Spuren von Blei bzw. Bleivergiftung von Cannabis Konsumenten
Aufgrund der jetzt wiederholt vorgekommenen tragischen Vorfälle,allerdings diesmal in Bayern,wo Konsumenten von Cannabis eine Bleivergiftung bzw. stark überhöhte Spuren von Blei auswiesen,stellt sich mir jetzt die Frage ob es nicht endlich an der Zeit ist die Cannabispolitik zu überdenken?
Nach dem wir seit vielen Jahren eine kontinuierlich hohe Anzahl an Konsumenten bzw. Verbrauch von Cannabis haben,sollte die Bundesregierung es wenigstens in Betracht ziehen erwachsenen Kiffer und Gelegenheitskonsumenten die Möglichkeit zu geben sich nicht mehr in solch eine Gefahr zu begeben,wie es jetzt mit dem mit Blei versetzten Cannabis geschehen ist.
Wie sieht ihre Haltung bezüglich Gesundheitsschutz bei Erwachsenen Menschen aus?
Finden sie es richtig das kriminelle Organisationen nicht nur Cannabis in sehr großen Mengen nach Deutschland und Europa einführen bzw. herstellen,sondern, wie jetzt wiederholt der Fall ist, extrem gefährliches Cannabis in den Umlauf bringen, der die Konsumenten weitaus mehr schädigt als es normales Cannabis je könnte.
Sollte die Bundesregierung nicht endlich einsehen,das Cannabis in Deutschland (bzw. in ganz Europa) so stark verbreitet ist das es eigentlich zynisch ist zu heucheln das man mit einer Angebotsreduzierung die Gesundheit der Bürger schützen wolle,und so einen Zustand herbeiführt der jetzt einen neuen Höhepunkt in Bayern erreicht hat.
Für eine Beantwortung der Fragen wäre ich sehr dankbar,
mfg A.Di Nauta
Sehr geehrter Herr Di Nauta,
vielen Dank für Ihren Hinweis. Ich habe eine ähnliche Frage zu diesem Thema in diesem Forum kürzlich schon einmal beantwortet.
Ihre Befürchtungen kann ich gut verstehen, werde mich aber nur wiederholen können. Es liegen über die wenigen konkreten Angaben des Deutschen Hanfverbandes hinaus noch keine weiteren Meldungen vor.
Um die Risiken des Konsums von verunreinigtem Cannabis zu vermeiden, empfehle ich:
* auf Cannabiskonsum ganz zu verzichten, so lange Risiken durch verunreinigtes Cannabis bestehen könnten.
* falls Konsumenten sich hierzu nicht in der Lage sehen, den Gebrauch so weit wie möglich einzuschränken und ggf. professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
* falls Konsumenten den Verdacht haben, dass ihr Cannabis verunreinigt sein könnte, es nicht zu konsumieren und nicht weiterzugeben,
* nicht mehr bei Händlern zu kaufen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie verunreinigtes Cannabis verkaufen, und andere Konsumenten zu warnen,
* sofort einen Arzt oder eine Notaufnahme aufzusuchen, falls sie gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit dem Cannabiskonsum bemerken (Husten, Atemwegsreizungen).
Viele Landesapothekerkammern haben die Möglichkeit geschaffen, Rauschmittelverdachtsproben bei einer Apotheke abzugeben und gegen eine Unkostengebühr von 30-50 Euro qualitativ und anonym beim Zentrallaboratorium deutscher Apotheker (ZLA) in Eschborn untersuchen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing