Frage an Sascha Raabe bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Sascha Raabe
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Frage an Sascha Raabe von Sandra C. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Hallo Herr Raabe,
was werden Sie in der nächsten Legislaturperiode tun um Tierleid zu stoppen? In einem Staat wie Deutschland ist es eine Schande, dass wir andere Lebewesen essen, Versuche an ihnen durchführen und sie unter sehr schlechten Bedingungen “halten“ (sog. Milchkühe, Legehennen) ganz zu schweigen vom schwachsinnigen “einfachen“ Töten (zB maskuline Küken).
MfG, S. C.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Covella,

vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Tierschutz und Ihre kritischen Äußerungen, die ich in vielen Punkten sowohl politisch als auch privat teile. Mir liegt das Wohl von Tieren sehr am Herzen, und ernähre mich mittlerweile fast ausschließlich vegetarisch.

Für die kommende Legislaturperiode haben wir uns als SPD im Bereich Tierschutz vieles vorgenommen. Sie werden die Einzelheiten hierzu in unserem Regierungsprogramm u.a. auf Seite 66 nachlesen können, aber hervorheben möchte ich bereits an dieser Stelle folgende Vorhaben:

- Wir wollen, dass sich die Haltungsbedingungen an den Bedürfnissen der Tiere orientieren – nicht am wirtschaftlichen Profit. Praktiken wie das Abschneiden von Schnäbeln und Schwänzen werden wir vollständig verbieten.

- Wir brauchen ein staatliches Tierschutzlabel. Der Deutsche Tierschutzbund hat hierzu Kriterien entwickelt, nach denen eine artgerechte Tierhaltung gekennzeichnet werden kann, an derer wir uns orientieren wollen.

- Die SPD setzt sich für Ernährungsbildung ein, um eine gesunde und nachhaltige Ernährungsweise stärker zu fördern. Ein zu hoher Fleischkonsum ist weder nachhaltig noch gesund. Wir möchten Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung verbindlich für Kitas, Schulen und alle Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung einführen. Diese Standards beinhalten auch eine deutliche Reduktion des Fleischkonsums.

- Verbieten werden wir auch das Töten von männlichen Küken und trächtigen Tieren, wie es häufig noch im Falle von Schafen und Ziegen geschieht.

In der auslaufenden Legislaturperiode konnten wir als SPD bereits einiges erreichen, um das Leid der Tiere zu stoppen. Doch leider konnten wir durch den Widerstand der Union nicht alles durchsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. So hat trotz verbindlicher Zusagen Landwirtschaftsminister Schmidt (CSU) bislang noch immer kein einheitliches Prüf- und Zertifizierungsverfahren für Haltungssysteme auf Bundesebene umgesetzt. Und die Einführung eines Sachkundenachweise für Tierhaltung hat die Union ebenfalls verweigert.

Liebe Frau Covella, am kommenden Sonntag werden Sie mit Ihrer Wahlstimme dazu beitragen können, dass es den Tieren in Deutschland und weltweit besser geht. Ich hoffe dabei, auf Ihre Stimme zählen zu können.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Sascha Raabe MdB