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Sehr geehrte Frau Borchardt, Kennen sie die Initiative Compass Mitte und wenn ja, wie stehen sie dazu?

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Simone Borchardt
CDU
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Frage von Volker B. •

Sehr geehrte Frau Borchardt, Kennen sie die Initiative Compass Mitte und wenn ja, wie stehen sie dazu?

Sehr geehrte Frau Borchardt,

mir macht der sogenannte Rechtsruck im Land und auch in der CDU zunehmend Sorgen. Ich lese immer wieder, dass eine Nachahmung der AfD, die Übernahme deren Programmatik und deren Kampfbegriffe der CDU keine Wähler zurückbringt. Trotzdem sehe ich Tendenzen dazu.

Ich wünsche mir, dass die CDU eine Partei der Mitte bleibt, daher finde ich die Ausrichtung der Initiative Compass Mitte spannend, denn die will:„…die politische Mitte in der CDU stärken, Brücken bauen zwischen sozialen, liberalen und konservativen Strömungen – und Impulse geben für eine moderne Christdemokratie im 21. Jahrhundert.“

Kennen sie diese Initiative und wenn ja, wie stehen sie dazu?

Vielen Dank für Ihre Antwort!

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Antwort von CDU

Vielen Dank für Ihre Frage. Die aktuelle politische Entwicklung bewegt viele Menschen und auch ich sehe die Verantwortung der CDU, die demokratische Mitte zu stärken und klar zu bleiben in ihrer Haltung.

Die Initiative Compass Mitte kenne ich. Sie versteht sich als Stimme innerhalb der Partei, die an die christdemokratische Breite erinnert und den innerparteilichen Austausch zwischen sozialen, liberalen und konservativen Traditionen fördern will. Dass eine Volkspartei unterschiedliche Strömungen zusammenführt, gehört zum Markenkern der CDU. Für mich ist wichtig, dass auch das konservative Profil darin einen klaren, verantwortlichen Platz behält.

Zur Haltung gegenüber extremen Kräften braucht es keine neuen Formulierungen. Die Beschlusslage des Bundesparteitags der CDU ist eindeutig und bindend. Sie regelt unmissverständlich, mit wem politische Zusammenarbeit ausgeschlossen ist. Diese Klarheit halte ich für notwendig.

Ein Blick in andere europäische Länder zeigt, wie schnell ein anderes Vorgehen die politische Landschaft verschieben kann. In Frankreich wurden die klassischen Gaullisten über Jahre an den Rand gedrängt, während der Rassemblement National immer stärker wurde. In Italien ist Ähnliches zu beobachten, wo traditionelle konservative Parteien kaum noch Gewicht haben, während postfaschistische Kräfte an Einfluss gewonnen haben. Diese Beispiele zeigen, dass ein Verwischen der Grenzen oder taktisches Anlehnen an radikale Positionen demokratische Kräfte nicht stärkt, sondern schwächt und langfristig marginalisiert.

Für mich bleibt entscheidend, dass die CDU auf einem klaren Wertefundament steht und Vertrauen nicht durch Anpassung an Extreme sucht, sondern durch solide, problemlösende Politik. Die Herausforderungen in Migration, Wirtschaftskraft, sozialer Sicherheit und außenpolitischer Verantwortung verlangen eine stabile Mitte, die Orientierung gibt. Innerparteiliche Plattformen wie Compass Mitte können Impulse liefern, doch die Richtung bestimmt die CDU als Ganzes mit ihrer programmatischen Beschlusslage.

Mein Anspruch ist, dass die CDU eine gestaltende Kraft der Mitte bleibt, verlässlich, klar und fest auf dem Boden unserer christdemokratischen Grundüberzeugungen.

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