Sehr geehrter Herr Katzenbach,

ich bin Mitglied der Netzwerker. Als Netzwerker verstehen wir uns als einen Zusammenschluss jüngerer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die versuchen, neue programmatische Antworten auf die Fragen und Herausforderungen der im Umbrauch befindlichen, dynamischen Gesellschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu finden. Wir tun das in einem offenen Kommunikationsprozess. Es ist richtig, dass in dem Netzwerker-Papier "Impulse. Für ein neues Grundsatzprogramm der SPD" der Vorschlag gemacht wird, ein System nachgelagerter Studiengebühren zu entwickeln, bei dem Studierende ihre finanziellen Beiträge nach Abschluss ihres Studiums und Aufnahme einer Berufstätigkeit direkt an die Hochschulen entrichten.

Als wir damals über die einzelnen Vorschläge für ein Grundsatzprogramm in unserem Zusammenschluss diskutiert haben, habe ich mich deutlich auch gegen ein System nachgelagerter Studiengebühren ausgesprochen. Ich tue das auch weiterhin. Eine Mehrheit der Netzwerker stützt den Vorschlag jedoch. Auch in politischen Zusammenschlüssen sind konsensuale Entscheidungen die Ausnahme und Mehrheitsbeschlüsse die Regel. Man kann sich einer politischen Strömung innerhalb seiner Partei zugehörig fühlen ohne dass alle in jeder Frage die gleiche Meinung vertreten müssen. Gerade diese Tatsache führt dazu, dass immer wieder Spannendes und Innovatives gedacht werden kann.

Ich will, dass der offene Zugang zu den Hochschulen unabhängig von den sozialen oder finanziellen Voraussetzungen junger Menschen besteht und ich will, dass das Erststudium von Studiengebühren frei bleibt.

Sören Bartol, MdB