Frage an Stefan Liebich bezüglich Kultur

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Stefan Liebich
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Frage von Dr. Gisela H. •

Frage an Stefan Liebich von Dr. Gisela H. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Liebich,

seit 21Jahren existiert das Theater RambaZamba/Sonnenuhr e.V. Die Presse würdigt diese Einrichtung als Deutschlands „wichtigstes integratives Theater“. Bei Besucherumfragen zum Kulturangebot der Kulturbrauerei belegt RambaZamba einen Spitzenplatz.

Menschen mit Beeinträchtigungen sind an diesem Ort zu professionellen Kulturschaffenden geworden: Sie spielen Theater, musizieren, produzieren in den bildenden Künsten, zeigen sich selbstbewusst und machen ihr Defizit als Stärke erlebbar. Der nationale und internationale Erfolg bestätigt ihre Arbeit.

2001 beschloss der Berliner Senat eine institutionelle Förderung für das Haus. Zweifellos ein wichtiges Zeichen der Anerkennung von politischer Seite! Dennoch: Eine Erhöhung der Zuwendung blieb seitdem aus. Der Spielbetrieb wird nach wie vor durch eine Handvoll fester Stellen, kurzfristige öffentliche Beschäftigungsmaßnahmen und ehrenamtliche Tätigkeit aufrechterhalten. Eine Situation der Selbstausbeutung und Diskontinuität, in der alle Beteiligten permanent über die eigenen Ressourcen wirtschaften.

Dabei wird RambaZamba seit Jahren als kulturelles und soziales Ereignis gefeiert und setzt Forderungen um, die auch die Politik gerne für sich in Anspruch nimmt: Partizipation, kulturelle Vielfalt und Inklusion werden hier gelebt. Inszenierungen und Workshops fördern das gesellschaftliche Miteinander, bereichern das kulturelle Angebot der Stadt Berlin und erfahren deutschlandweite und internationale Nachfrage.

Wie aus den Wirtschaftsplänen der Senatsverwaltung hervorgeht, wird RambaZamba im nächsten Doppelhaushalt erneut keine Budgeterhöhung zugesprochen. Im Gegenteil: Die mitgeteilte Mieterhöhung wird nicht kompensiert, die Zuwendung verringert sich dadurch und das Theater ist in seiner Existenz gefährdet!

Ich frage Sie: Was würden Sie dafür tun, damit dieser kulturelle und soziale Leuchtturm auf gesicherter ökonomischer Basis weiter bestehen kann?

Mit freundlichen Grüßen
Dr. G. Höhne

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DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Dr. Höhne,

vielen Dank für Ihre Frage bzw. die Informationen zu Rambazamba.

Die Bedeutung der Arbeit Ihres Theaters ist mir auch durch eigenes Erleben bekannt. Über die Würdigung als Deutschlands "wichtigstes integratives Theater" habe ich mich sehr gefreut.

Ich habe meine Kollegen der Berliner Linksfraktion um eine Einschätzung gebeten. Auch diese unterstützen Rambazamba uneingeschränkt und werden sich auch in Zukunft für Rambazamba einsetzen, u.a. werden sie nach Möglichkeiten im Landeshaushalt suchen. Der neue Berliner Senat, den mit großer Wahrscheinlichkeit SPD und CDU bilden werden, ist aufgefordert, für die Sicherung der ökonomischen Basis von Rambazamba sorgen.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Liebich