Frage an Stefan Liebich bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Stefan Liebich
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Frage an Stefan Liebich von Gerhard R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Liebich,

Nachfrage zu deutsches Flüchtlingslager in der Türkei

http://www.abgeordnetenwatch.de/stefan_liebich-778-78305--f449221.html#q449221

Die von Ihnen beschriebenen Ziele kann man - wenn überhaupt - erst nach vielen Jahren erreichen. Wie wollen Sie den jetzt lebenden Menschen helfen?

Die Türkei hatte erklärt, dass sie nicht noch mehr Flüchtlinge aufnehmen kann.
Was soll denn nach Ihrer Meinung mit den vor der Grenze wartenden Menschen
geschehen?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Reth,

Ich bin der Meinung, Flucht mit Waffengewalt unterbinden zu wollen ist ebenso menschenverachtend wie aussichtslos. Die Türkei sollte die Fliehenden über die Grenze lassen, was in der Konsequenz bedeuten kann, dass auch wir in Deutschland noch mehr Flüchtlinge aufnehmen.
All jene, die, wie ich, aus den neuen Bundesländern stammen, sollten sich über mangelnden Platz eigentlich keine so großen Gedanken machen. Im Jahre 1989 lebten in der damaligen DDR 17 Millionen Menschen, heute sind es dort nur noch 15 Millionen. So mancher Landrat oder Bürgermeister, in dessen Kreis oder Gemeinde Schulen, Kliniken und andere Infrastruktureinrichtungen mangels Bürgerinnen und Bürger eigentlich geschlossen werden sollten, kann sich über den Zuzug freuen.
Um es deutlich zu sagen, die jetzigen Flüchtlingszahlen bieten keinen Anlass zur Panik. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten 12 Millionen deutsche Flüchtlinge und Vertriebene integriert werden. Später kamen 3 Millionen Gastarbeiter in die Bundesrepublik. Ich denke, dass man es, wenn man sich anstrengt, auch tatsächlich hinbekommt.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Liebich