Retten Sie den Eisbären zu Lasten der Wale, Fische und Vögel?
Sehr geehrter Herr Lehmann,
die Produktion und Errichtung von Windrädern ist sowohl teuer als auch energieintensiv. Den Menschen stören sie, so dass sie lieber in den Ozean verlegt werden. Bereits jetzt ist bekannt, dass Flora und Fauna (insb. Wale und Zugvögel) massiv durch Windräder gestört und geschädigt werden. Zudem ist die Entsorgung äußerst aufwendig, da zahlreiche giftige Stoffe freigesetzt werden. Können Windparks wirklich eine ernsthafte Lösung sein oder ist das nicht einfach nur Augenwischerei und führt in zehn Jahren zur nächsten Umweltkatastrophe?
Sehr geehrter Herr B.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage vom 14. September zur Naturverträglichkeit von Offshore-Windkraft.
Offshore-Windkraft ist für uns Grüne ein unverzichtbarer Baustein für eine erfolgreiche Energiewende, auf dem Weg hin zu 100% sauberem Strom. Uns ist es jedoch ein wichtiges Anliegen, dass der weitere Ausbau von Windkraft an Land und im Meer so naturverträglich wie möglich von statten geht. Bei Offshore-Windkraft ist das eine besondere Aufgabe, da die Meere schon heute in einem äußerst schlechten Zustand sind. Deshalb fordern wir einen Ausbau unter Wahrung der ökologischen Tragfähigkeit der Meere. Dieser muss wissenschaftlich eng begleitet und sichergestellt werden.
Weil der Erfolg der Energiewende jedoch so entscheidend im Kampf gegen die Klimakrise ist, muss der Ausbau von Offshore-Anlagen notfalls auch prioritär erfolgen und andere Nutzungsansprüche, wie Kies- und Sandabbau und Fischerei, müssen sukzessive zurückgefahren werden, um eine Überbelastung der Meere zu verhindern. Das entscheidende Instrument für einen naturverträglichen Offshore-Ausbau ist unserer Ansicht nach die marine Raumordnung, die alle Nutzungsansprüche entsprechend ordnen kann und muss. So müssen beispielsweise Zugvogelkorridore oder Schweinswalgebiete von Offshore-Windkraft zwingend freibleiben, um die von Ihnen befürchtete zukünftige Umweltkatastrophe zu verhindern.
Im vergangenen Jahr haben wir unsere Pläne für den Ausbau von Offshore-Windkraft unter Wahrung der ökologischen Tragfähigkeit der Meere auch in einem Antrag im Deutschen Bundestag vorgestellt: https://dserver.bundestag.de/btd/19/205/1920588.pdf
Naturverträgliche Offshore-Windkraft ist möglich, wenn man es richtig umsetzt. Ich hoffe, dass ich Sie davon überzeugen konnte und wir von Ihnen die Chance bekommen dies unter Beweis zu stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Sven Lehmann MdB
Weitere Fragen an Sven Lehmann
Mit dem neuen Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) beenden wir staatliche Bevormundung und Fremdbestimmung.
Das Gesetz soll zum 1. November 2024 in Kraft treten und ab dem 1. August können Betroffene Termine in den Standesämtern vereinbaren. Das gilt natürlich auch, wenn Sie im Ausland leben. Den Termin in einem Standesamt müssen Sie in der Regel jedoch vor Ort in Deutschland wahrnehmen.
Ich hätte mir gewünscht, dass das Selbstbestimmungsgesetz schon längst verabschiedet worden wäre. Aber es ist ein gutes Signal, dass die Ampel-Fraktionen sich Zeit nehmen Verbesserungen am Regierungsentwurf gründlich zu beraten. Eine schnelle Verabschiedung im Bundestag wäre sehr begrüßenswert.
Es steht bis zur Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes noch die abschließende Beratung im Bundestag (sogenannte zweite und dritte Lesung) aus. Ein schneller Beschluss des Gesetzes im Bundestag wäre sehr begrüßenswert