Frage an Thomas Oppermann bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

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Thomas Oppermann
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Frage an Thomas Oppermann von Heike R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Oppermann,

die Amerikaner, auch die EU, operieren gerne mit Embargos oder deren Androhungen, so zumindest entnehme ich es dem Medien.
Trump mit seiner "america first" doktrien, mit seinem ausstieg aus dem klimavertrag, mit seinen unverholenen "drohungen", sehe ich als Angriff auf die existierende, eh schon komplizierte, Weltordnung und Weltklima.
Weshalb tun sich die Staaten nicht zusammen und belegen diese derzeitige USA mit deren Politik, mit einem geschlossenen Embargo? Solange, bis es schmerzt und Trump sich vielleicht wieder einkriegt?
Es muss doch auch Merkel langsam auffallen, was selbst mir auffällt, dass man dem Trump mit Reden nicht mehr beikommt. Der ist doch völlig ignorant, oder?
Die Welt hat auch mit Hitler viel zu lange verhandelt (ich vergleiche Hitler keineswegs mit Trump !!!! Wohl aber die Szenarien hilfloser "Verhandlunge" ohne wirksame Konsequenzen), Ich habe zunehmend Angst, dass auch ein Trump die Welt in Brand setzen kann. Sind wir völlig hilflos?

Mit freundlichem Gruß
Heike Rogall

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SPD

Sehr geehrte Frau Rogall,

Donald Trump bricht mit dem Multilateralismus und will das Recht des Stärkeren durchsetzen. Er stellt die NATO in Frage, kündigt internationale Verträge und propagiert "America First". Ich stimme Ihnen zu, dass das sehr besorgniserregend ist.

America First, Germany first, whoever first: Dieser Egoismus der Nationen kann ganz sicher kein Modell für das friedliche Zusammenleben der Völker im 21. Jahrhundert sein. Nationalismus hat noch nie zum Wohle der Menschheit beigetragen. Deshalb lehne ich jede Form des Nationalismus kategorisch ab.

Trump fordert uns heraus und stellt die Grundwerte der offenen Gesellschaft und der westlichen Demokratie in Frage. Unsere Antwort darauf muss sein: Erstens mehr Wertschätzung für Demokratie, für demokratische Werte und für demokratische Spielregeln. Zweitens mehr Europa. Nur gemeinsam sind die Länder Europas stark genug, um nicht nur wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sondern auch die gemeinsamen Werte behaupten zu können.

Ihren Vorschlag eines Embargos halte ich für einen falschen Weg. Dadurch würden wir den Welthandel treffen und unseren Wohlstand gefährden. Statt Abschottung und Embargo brauchen wir mehr Austausch, vor allem der Zivilgesellschaft.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Oppermann